Momentaufnahme

„Ich bin eine Kämpferin“

Seit 1998 verkauft Grazyna Hinz&Kunzt. Foto: Mauricio Bustamante
Seit 1998 verkauft Grazyna Hinz&Kunzt. Foto: Mauricio Bustamante
Seit 1998 verkauft Grazyna Hinz&Kunzt. Foto: Mauricio Bustamante
Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Grazyna, 55, verkauft Hinz&Kunzt vor Netto in der Frohmestraße.

Gerade hat Grazyna Farbtöne angemischt: Pink und Türkis. „Hauptsache keine traurigen Farben. Ich will nicht mehr traurig sein“, sagt sie entschieden. Sie wolle es jetzt schön haben – angefangen bei der Wohnung, in der sie lebt. „Rein lasse ich nur Mädels: meine Katze und mich.“ Manchmal tanze sie durch die bunten Zimmer. Noch nie habe sie sich zu Hause so wohlgefühlt.

Wenn man die 55-Jährige nach ihrer Kindheit fragt, wendet sie den Blick ab. „Die war nicht so besonders“, sagt Grazyna dann. Aufgewachsen ist sie bei ihren Eltern in einem polnischen Dorf in Niederschlesien. Ihren Vater nennt sie einen „aggressiven Alkoholiker“. „Er hat mich geschlagen – immer wieder.“ Wenn sie mit schlechten Noten aus der Schule kam, wusste sie, was sie erwartete: „Ich musste auf die Knie. Dann schlug er zu.“


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Artikel aus der Ausgabe:

Ist das Heimat?

Was Heimat für unsere Verkäufer:innen bedeutet, wieso Heimatvereine als Gegengewicht zum Senat galten und was am Heimat-Begriff kritisch ist, erfahren Sie im Schwerpunkt. Außerdem: Spatzen von St. Pauli und ukrainische Kids auf dem Skateboard.

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Autor:in
Luca Wiggers
Luca Wiggers
1999 in Hannover geboren, hat dort Germanistik und Anglistik studiert und ist Anfang 2022 nach Hamburg gezogen. Seit Juni 2023 Volontärin bei Hinz&Kunzt.