Josef, 53, verkauft Hinz&Kunzt vor Lidl in der Niendorfer Straße.
Vergangenen Sommer hat Josef seinen Vater zuletzt gesehen. Zufällig begegneten die beiden sich auf der Straße, in der Kleinstadt, aus der Josef stammt. Der Vater grüßte – und ging wortlos weiter. „Er ist so stur im Kopf“, sagt Josef und schüttelt den Kopf. Wie es ihm damit geht, dass der Vater bis heute den Streit nicht begraben will, den es vor langer Zeit gab? „Schlecht!“
Josef wächst in Skalica auf, einer 15.000-Einwohner-Stadt ganz im Westen der Slowakei. Die Eltern arbeiten beide in einer Fabrik, die Fußmatten für Autos herstellt. Josef besucht neun Jahre die Schule und anschließend eine Fachschule für Bautechnik. Danach arbeitet er in derselben Firma wie seine Eltern. Gemeinsam mit drei Geschwistern leben sie in einer großen Wohnung. „Wir hatten ein gutes Leben“, sagt der heute 53-Jährige über die Jahre im Sowjet-Sozialismus. Nur an Freiheit habe es ihnen gefehlt.
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