Die Migrantenmedizin in Wilhelmsburg sucht eine Frauenärztin. Die Beratungsstelle bietet seit 2011 Sprechstunden für Menschen ohne Krankenversicherung an. Die Ärzte sind ehrenamtlich tätig, nun soll das Angebot ausgebaut werden.
Mitte April soll das neue Angebot starten: eine ärztliche Sprechstunde speziell für Frauen, die keine Krankenversicherung haben. Eine engagierte Gynäkologin hat die Migrantenmedizin in Wilhelmsburg bereits gefunden, nun wird eine Frauenärztin gesucht, die die Kollegin gelegentlich vertreten kann.
Die Migrantenmedizin im Westend bietet seit 2011 einmal wöchentlich eine offene ärztliche Sprechstunde an. Jeden Dienstag werden dort Menschen, die keine Krankenversicherung und zum Teil nicht mal Aufenthaltspapiere haben, anonym und kostenlos beraten – und an Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen weitervermittelt.
Zwar hat nach dem Gesetz jede Frau und jeder Mann in Deutschland Anspruch auf eine Gesundheitskarte. Tatsächlich leben jedoch bundesweit mindestens 100.000 Menschen ohne Krankenversicherung. Vor kurzem erst hat die Diakonie in Hamburg deshalb eine neue Beratungsstelle eröffnet. Sie soll Menschen aus Osteuropa dabei helfen, gegenüber Ämtern ihren Anspruch auf eine Krankenversicherung durchzusetzen.
Vergangenes Jahr kamen 440 Hilfesuchende in die ärztliche Sprechstunde der Migrantenmedizin Wilhelmsburg, Tendenz steigend. Überwiegend stammen die Patienten aus Bulgarien und Rumänien. Neben der Frauenärztin sucht das Team dringend Ehrenamtliche mit Türkisch-, Bulgarisch- oder Rumänisch-Kenntnissen, die Patienten gelegentlich zu Arztterminen begleiten.
Text: Ulrich Jonas
Foto: Bente Stachowske
Mehr Infos bei Melanie Stello unter Telefon 040/75666401 oder stello@hoffnungsorte-hamburg.de
Allgemeine Sprechstunde ohne Anmeldung: Dienstag 9-11 Uhr, Vogelhüttendeich 17, Frauensprechstunde: ab 15. April jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat 9-13 Uhr, Kindersprechstunde: ab 22. April jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat 9-11 Uhr.