In Berlin hat ein unbekannter Mann zwei junge Obdachlose brutal überfallen. Ein 21-Jähriger erlitt Stichverletzungen in Gesicht und Bauch und musste notoperiert werden. Der Tatverdächtige ist flüchtig.
Zwei Obdachlose sind am Pfingstwochenende in Berlin-Mitte attackiert worden. Dabei wurde ein 21-Jähriger mit Messerstichen schwer verletzt. Das meldet die Berliner Polizei.
Demnach sprach ein unbekannter Mann die zwei Obdachlosen (21 und 23 Jahre) am Samstag gegen 22 Uhr an. Sie hielten sich zu diesem Zeitpunkt an ihrem Schlafplatz zwischen dem U-Bahnhof Hansaplatz und S-Bahnhof Tiergarten auf. Der Unbekannte verlangte nach dem Portemonnaie und dem Telefon des Jüngeren. Als der Angesprochene sich weigerte, stach der Mann zu. Sein Opfer erlitt mehrere schwere Schnittverletzungen in Gesicht und Bauch. Weil der ältere Obdachlose seinem Kumpel zu Hilfe eilte, flüchtete der Angreifer ohne Beute in Richtung S-Bahnhof Tiergarten.
Der verletzte Obdachlose kam in ein Krankenhaus, wo er sofort operiert werden musste. Lebensgefahr bestand nicht. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Mehr Gewalttaten gegen Obdachlose registriert
Im vergangenen Jahr hat die Gewalt gegen Obdachlose in Deutschland erneut zugenommen. Laut Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) hat die Polizei 2018 bundesweit 670 versuchte und vollendete Gewaltdelikte gegen Obdachlose gezählt – das sind 78 mehr als im Vorjahr. Zudem sei von einer hohen Dunkelziffer in diesem Bereich auszugehen.
In Hamburg hatte es zuletzt im Mai zwei Attacken mit Feuer gegen schlafende Obdachlose gegeben. Einem Mann an den Landungsbrücken wurden die Haare angezündet, ein anderer wurde im Park Fiction mit brennendem Papier beworfen.