Fast zwei Drittel der Deutschen wünschen sich einen Mietendeckel auf Bundesebene, ergibt eine aktuelle Umfrage. Eine große Mehrheit befürchtet, dass die Mieten sonst weiter steigen.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel gekippt hat, spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für eine vergleichbare bundesweite Regelung aus. Mehr als 60 Prozent wünschen sich eine gesetzliche Begrenzung der Mieten, ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bank ING-Diba. Nur gut zehn Prozent lehnen demnach einen Mietendeckel auf Bundesebene ab.
Offenbar motiviert die Sorge vor immer höheren Mieten den Wunsch nach einem solchen Deckel: 74 Prozent erwarten laut der Umfrage, dass die Mietpreise in den kommenden 12 Monaten weiter ansteigen werden. Dabei halten bereits jetzt 59 Prozent der Menschen in Deutschland die Mieten für überteuert. Die Deutschen hätten mehrheitlich wenig Vertrauen in einen funktionierenden Mietmarkt, schlussfolgert die ING-Diba.
Der Berliner Mietendeckel war für verfassungswidrig erklärt worden, weil das Bundesland Berlin dafür keine Gesetzgebungskompetenz hatte. Einer Regelung auf Bundesebene steht die Entscheidung aus Karlsruhe folglich nicht im Weg. Dass sich 60 Prozent der Deutschen eine solche wünschen, ist laut ING-Diba „ein starkes Zeichen und Ausdruck einer Besorgnis, die die Politik ernst nehmen sollte“.