Das Hamburger Spendenparlament vergibt rund eine Viertelmillion Euro an 20 soziale Projekte. Auch Obdachlose profitieren von der Unterstützung.
Auf seiner dritten und letzten Sitzung im Jubiläumsjahr beschloss das Hamburger Spendenparlament auch die Unterstützung von zwei Projekten für Obdachlose. So erhalten die ehrenamtlichen Helfer im Winternotprogramm 8000 Euro Zuschuss zur Verpflegung der Obdachlosen in den Notunterkünften im Münzviertel und der Neustadt.
„Abend für Abend schmieren engagierte Helfer 2400 Brote. Es fehlt an Margarine, Käse, Wurst und den bei den Gästen sehr beliebten süßen Aufstrichen. Sie müssen zugekauft werden“, erklärt die Vereinsvorsitzende Aline Zieher. Angesichts der aktuellen Notsituation entschieden die Spendenparlamentarier, die angefragte Unterstützung um 50 Prozent, von acht– auf zwölftausend Euro, zu erhöhen. Auch die Arbeit der Tagesaufenthaltsstätte MahlZEIT in Altona wird unterstützt. Deutlich mehr Obdachlose suchen heutzutage die Einrichtung auf. Für den Kauf eines dringend benötigten neuen Lieferwagens wurden daher 15.000 Euro bewilligt.
„Seit 20 Jahren sehen wir unsere Aufgabe darin, dort zu helfen, wo die Not am größten ist und keine staatlichen Gelder zur Verfügung stehen“, so Gert Upadek, Vorsitzender der Finanzkommission des Spendenparlaments. „Viele wichtige Projekte für arme, obdachlose und isolierte Menschen in Hamburg stehen vor einem finanziellen Engpass, der ihren weiteren Betrieb stark beeinträchtigt oder sogar verhindert.“
Weit mehr als 10 Millionen Euro flossen durch die Spendensammlungen inzwischen an Hilfsprojekte. 1996 hatten der damalige Landespastor und Hinz&Kunzt-Gründer Stephan Reimers zusammen mit engagierten Bürgern das Hamburger Spendenparlament gegründet, um unbürokratisch, transparent und demokratisch Projekte und Initiativen in ihrem Kampf gegen Armut, Obdachlosigkeit und Isolation zu unterstützen.