Um weitere Tote auf Hamburgs Straßen zu verhindern, fordert die Linksfraktion den Senat zum Handeln auf. Noch in dieser Woche solle dieser Hotelzimmer für Obdachlose anmieten.
Nach dem Hinz&Kunzt-Bericht über vier auf der Straße verstorbene Obdachlose innerhalb von nur sechs Tagen fordert die Linksfraktion in der Bürgerschaft Konsequenzen vom Senat. „Jetzt fällt draußen Schnee und für die kommenden Tage sind Temperaturen um den Gefrierpunkt vorhergesagt – wir können uns als reiche Stadt kein weiteres Abwarten leisten!“, sagte die sozialpolitische Sprecherin Stephanie Rose. „Damit nicht noch mehr Menschen auf unseren Straßen sterben, muss der Senat noch in dieser Woche damit beginnen, erste Hotelzimmer für die Betroffenen zur Verfügung zu stellen.” Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer hatte zuvor die Politik aufgerufen, „sofort Maßnahmen zu ergreifen, damit das Sterben auf der Straße ein Ende hat“.
Eine Unterbringung von Obdachlosen in Hotels hatte die zuständige Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) und auch die Bürgerschaft zuletzt immer wieder abgelehnt. Um Schutz vor Kälte und einer Infektion mit dem Coronavirus zu bieten, hatten deshalb verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen mit Spendengeldern mehr als 120 Obdachlose in Hotels untergebracht.
In Düsseldorf übernimmt die Stadt diese Aufgabe: Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen hat acht Hotels angemietet, in denen 200 Obdachlose Schutz finden. Damit reagiere die Verwaltung „auf die sinkenden Temperaturen und den damit verbundenen erhöhten Zulauf in den städtischen Notschlafstellen, die aufgrund der aktuellen Pandemie-Bedingungen lediglich mit maximal zwei Bewohnern pro Zimmer belegt werden können“, hieß es im November, als weitere 63 Zimmer dazugemietet worden waren.