Adventskalender : Leerstand lohnt sich nicht

Es lohnt sich gegen Leerstände vorzugehen: 2010 hatte Mieter helfen Mietern etwa 100 Leerstände angezeigt. Das Ergebnis: 15 bis 20 Wohnungen wurden danach wieder vermietet. Mit unserem Kalender haben wir erneut einige Leerstände öffentlich gemacht. Und die Bezirke wollen jetzt tätig werden.

 

Schön zu sehen, dass auch der Senat schärfer gegen Leerstände vorgeht. Das Personal in den zuständigen Bezirksämtern aufgestockt. Und gegen Eigentümer, die unbegründet ihr Haus leer stehen lassen, kann ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Allerdings gibt es noch viel zu tun. Etwa 25 Wohnungen, die der Mieterverein Mieter helfen Mietern damals angezeigt hat, stehen immer noch leer. Die Bezirke können die Fälle wegen Personalmangels nur schleppend bearbeiten. Und obwohl Eigentümer seit dem Sommer ihre Leerstände selber melden müssen, kommen nur wenige dieser Verpflichtung nach.

Bildergalerie: Best of Leerstandskalender

Umso erfreulicher ist es, wenn Eigentümer selber aktiv werden und leer stehende Häuser wieder einer Nutzung zugänglich machen: Der Eigentümer des Gebäudes in der Palmaille 98 hat bis zum Abriss einigen Künstlern sein Haus überlassen. Sie müssen lediglich für die Nebenkosten aufkommen.

Einige Hamburger akzeptieren nicht mehr länger, dass in ihrer Nachbarschaft Gebäude einfach so leer stehen. Sie melden Leerstände bei den Bezirksämter, tragen ungenutzte Häuser im Leerstandsmelder ein oder engagieren sich in ihrem Stadtteil. So wie die Anwohner in St. Georg. Sie wollen, dass die Koppel 95 wieder bewohnt wird und fordern den Senat zum Handeln auf.

Für 2014 wünschen wir uns, dass Wohnen statt Leerstand kein Hirngespinst ist. Die Künstler aus dem Gängeviertel haben mit ihrer Besetzung 2009 gezeigt, was möglich ist: Die Sanierung der Häuser hat begonnen, wie unser Kalendertürchen vom 23. Dezember verrät. Bald schon werden hier wieder Menschen wohnen können. Ein Leerstand mit Happy End.

Möglichkeiten aktiv zu werden: Leerstände können beim Bezirksamt angezeigt und im Leerstandsmelder eingetragen werden.

Text: Jonas Füllner