Leichte Sprache :
„Lachen klingt auf der ganzen Welt gleich“

Clowns aus Norddeutschland trainieren in Eckernförde für eine dreiwöchige Reise nach Tansania (von links): Heiko Mielke, Carola Schure und Andreas Gottschalk. Foto: Imke Lass

„Clowns ohne Grenzen“ spielen für Kinder in Not.
Einige Clowns fahren bald in das Land Tansania.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Drei Clowns aus Nord-Deutschland

Kommen drei Clowns in ein Flüchtlings-Lager.
Sie spielen vor traurigen Kindern.
Die Clowns jonglieren, stolpern und machen Musik.
Die Kinder lachen.

Das ist kein Witz.
Manche Menschen haben den Beruf Clown.
Einige Beruf-Clowns aus Deutschland reisen oft in andere Länder.
Die Clowns machen das oft auch ohne Lohn.
Die Clowns haben den Verein „Clowns ohne Grenzen“ gegründet.
Der Verein hat Partner in 14 anderen Ländern.

Drei Clowns aus Nord-Deutschland wollen bald
in das Land Tansania reisen.
Die Reise beginnt Anfang März.
Sie nehmen Dinge für Clowns mit:

rote Nasen,
bunte Schminke,
Dinge zum Jonglieren, zum Beispiel Keulen,
und noch andere Sachen.

„Clowns ohne Grenzen“

Heiko Mielke ist 64 Jahre alt und aus dem Ort Loose.
Loose ist ein kleiner Ort bei Eckernförde.
Heiko hat mit einigen Freunden
den Verein „Clowns ohne Grenzen“ gegründet.
Er war der „Kassen-Clown“ und
hat auf das Geld aufgepasst.

Heiko ist schon oft als Clown in andere Länder gefahren.
Er war als Clown zum Beispiel schon in:

Sri Lanka,
Jordanien,
Mosambik,
Peru,
Rumänien und
Albanien.

Vor zehn Jahren hat er in Flüchtlings-Lagern in Deutschland
als Clown gespielt.

Heiko Mielke ist ein großer Mann mit langen Locken.
Er sagt: „Wenn ich ein Arzt wäre,
würde ich bei dem Verein Ärzte ohne Grenzen mitmachen.
Aber ich bin Clown von Beruf.“
Er verdient sein Geld mit Shows über Piraten in Deutschland.
In den Shows heißt er „Kapitän Flunker“.
Flunkern ist lustig für: schwindeln oder angeben.
An Clown-Schulen gibt er Kurse zu Zauberei.

Bei den Artisten in Loose

Mit seiner Partnerin hat er in seinem Ort Loose
das Restaurant und Hotel „Lindenhof Chez Artistes“.
Chez Artistes ist Französisch und heißt:
Bei den Artisten oder Künstlern.
In dem Hotel besuchen Heiko im Dezember
Carola Schure und Andreas Gottschalk.
Carola ist 57 Jahre alt und kommt aus Greifswald.
Andreas ist 59 Jahre alt und kommt aus Lüssow.
Sie arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern als Klinik-Clowns.
Ihre Clown-Namen sind „Lolle“ und „Pampelmusina“.
Mit Heiko waren sie 2018 in dem Land Kambodscha.
Jetzt wollen sie für die Reise nach Tansania planen und üben.

Der Lindenhof macht Pause im Winter.
Der Saal ist voll mit Möbeln.
Die hat Heikos Partnerin von einem indischen Restaurant bekommen.
Alles ist aus dunkelbraunem Holz.
Carola schminkt ihr Gesicht mit einem Spiegel in ihrer Hand.
Andreas zieht eine sehr kleine rote Weste an.
Seine Hosenträger und Socken sind auch rot.
Heiko trägt ein dunkel gestreiftes T-Shirt.
Er sagt: „Ich habe immer nur das.“
Schließlich setzen sie den roten Plastikball auf ihre Nasen.
Andreas sagt: „Das ist die einfachste Maske der Welt.“

„Die Menschen lachen immer“

Mit lustigen und lauten Instrumenten spielen die drei Clowns
„Alle meine Entchen“.
Heiko sagt: „Das werden wir in der Sprache Kisuaheli lernen.“
Eine Gruppe von „Clowns ohne Grenzen“ war 2018 in Tansania.
Sie haben dann erzählt,
dass die Kinder das Lied mitgesungen haben.
Die Figur des Clowns mit roter Nase kommt aus Europa.
Doch der lustige und etwas dumme Clown ist überall bekannt.
Heiko sagt: „Ich habe die gleichen Dinge auf der ganzen Welt gespielt.
Die Menschen lachen immer.“
Er sagt auch:
„Lachen klingt auf der ganzen Welt gleich.“

Die drei Clowns üben im Lindenhof weiter.
Sie streiten sich um den Platz vorn an der Bühne.
Sie klauen sich die Bälle zum Jonglieren.
Sie machen Witze und ärgern sich.
Sie tanzen Walzer und schenken sich ein Luftballon-Herz.
Dabei wechseln sie fröhlich die Rollen.
Über alle kann man mal laut lachen.

„Jetzt spielen die Kinder Clowns“

In Tansania wollen sie zwei oder drei Mal am Tag spielen.
Ihre Show ist 45 Minuten lang.
Sie spielen dort in:

Kinder-Heimen,
Hilfe-Vereinen,
Armen-Vierteln und
auf Dorf-Plätzen.

Oft sind die Clowns bei Hilfe-Vereinen zu Gast.
Heiko sagt: „Unsere Show ist für Kinder,
aber auch Erwachsene sollen sie mögen.
Die Kinder müssen auch ihre Eltern wieder lachen sehen.“
Einmal saß ein Junge im Publikum mit dem Rücken zur Bühne.
Der Junge wollte nicht die Clowns sehen,
sondern das Lachen seines Vaters hinter ihm.

Carola erzählt von Kindern in Kambodscha.
Die Kinder waren schmutzig und sehr arm.
Die Clowns brachten die Kinder zum Lachen.
Carola sagt: „Wir können die Not nicht ändern.
Aber wir können Freude bringen.
Dafür machen wir diese Arbeit.“

Heiko sagt: „Ich habe es in Sri Lanka erlebt.
Die Kinder vergessen die Show nicht.
Sie spielen unsere Witze nach zwei Jahren immer noch nach.“
Ein Mitarbeiter von einem Hilfe-Verein in dem Land Jordanien sagte:
„Bevor die Clowns hier waren,
haben die Kinder immer nur Krieg gespielt.
Jetzt spielen sie Clowns.“

Auftritt ohne Bezahlung

Seit 2007 sind die „Clowns ohne Grenzen“
mehr als 80 Mal in viele Länder gereist.
Der Verein sammelt Spenden für die Reisen.
Die Reise nach Tansania kostet 2.500 Euro für einen Clown.
Das Geld ist für Fahrt, Unterkunft und Essen.
Die Clowns bekommen keine Bezahlung.
Sie treten freiwillig auf.

Mehr Informationen:
www.clownsohnegrenzen.org

Übersetzung in leichte Sprache: Grone barrierefrei

Autor:in
Detlev Brockes

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