Straßenzeitungen sind besorgt um Obdachlose, die vom Krieg in der Ukraine besonders betroffen seien. Hinz&Kunzt: „Der Krieg trifft die Ärmsten immer am härtesten.“
Nach den Angriffen des russischen Militärs hat sich das internationale Straßenzeitungsnetzwerk INSP besonders besorgt über die Situation der Menschen gezeigt, die auch schon vor dem Krieg arm und obdachlos waren. Sie wären nun besonders von der humanitären Krise betroffen, heißt es in einem Statement auf der Webseite der Organisation: „Die Situation dieser Menschen beunruhigt uns zutiefst.“
„The Way Home“, eine INSP-Partnerorganisation aus dem ukrainischen Odessa, setzt ihre Arbeit unter russischer Besatzung fort. Der Leiter Sergey Kostin gab gegenüber dem INSP an, Frauen und Kindern aus den umkämpften Gebieten Unterschlupf zu gewähren. „Neben ihnen sind unsere eigentlichen Klienten die am stärksten gefährdeten Menschen. Selbst in friedlichen Zeiten leben sie in unglaublicher Armut“, sagte Kostin. „Derzeit weiß ich nicht, wie sie überleben sollen. Wir sammeln Geld für sie.“
„Der Krieg trifft die Ärmsten immer am härtesten.“– Jörn Sturm, Hinz&Kunzt
Auch Hinz&Kunzt sorgt sich um die Menschen in der Ukraine und insbesondere die vielen tausend Menschen, die auf der Straße leben. „Wir sind tief bestürzt, dass ein Land in Europa ein anderes überfällt“, sagt Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm. „Der Krieg trifft die Ärmsten immer am härtesten. Wir sind in Gedanken insbesondere bei den ukrainischen Obdachlosen.“
Solidaritätsbekundungen kommen auch von anderen Straßenzeitungen. Man sei von der Situation erschüttert, sagte Dagmara Szlandrowicz von der polnischen Straßenzeitung „Gazeta Uliczna“: „Heute bringen wir unsere Solidarität, Freundschaft und Bruderschaft mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck“, sagte sie dem INSP. „Wir werden Hilfe und Unterstützung organisieren. Wir sind bei euch.“
In Polen leben bereits heute etwa 2 Million Menschen aus der Ukraine. Das Land rechnet nun mit vielen Flüchtlingen von dort, für die die polnische Regierung bereits Aufnahmezentren eingerichtet hat. Sie können außerdem mit der Hilfe von NGOs rechnen: „Viele Organisationen helfen beim Übersetzen oder bieten Übernachtungsmöglichkeiten, Rechtshilfe und psychologische Unterstützung an“, sagt Gazeta-Uliczna-Chefredakteurin Patrycja Zenker.