Im Mai stellt das Künstlerinnenkollektiv „Period.“ Spender mit Hygieneartikeln in Hamburg auf. Damit möchte es auf Periodenarmut aufmerksam machen – die Notlage von Menschen ohne oder mit ungenügendem Zugang zu Menstruationsartikeln.
Rote Spender in Form von Herzen sind ab Mai an zwölf Toiletten in Hamburgs Innenstadt zu finden. Darin: Tampons und Binden, die sich menstruierende Menschen kostenlos nehmen können. Alle zwölf Toiletten sind kostenlos und frei zugänglich, etwa in Museen. Die Idee für das Projekt hatte das Hamburger Künstlerinnenkollektiv „Period.“.
Das Anliegen dahinter ist politisch: „Die Politik weigert sich schon lange zu entscheiden, dass öffentliche Toiletten mit Periodenartikeln ausgestattet werden. Wir möchten zeigen, wie gut das funktionieren kann“, sagt Maximiliane Barth, Gründerin des Projekts. „Vor allem auch obdachlose Frauen sind von Periodenarmut betroffen. Auch sie haben nun zumindest an zwölf Orten Zugriff auf kostenlose Binden und Tampons“, sagt Barth.
Das Kollektiv hat sich auf das Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen beworben und bezahlt die Spender im Mai mit Mitteln aus dem Programm. Entworfen hat sie Kollektivmitglied Maria Clara Valencia Carmona. Barth und Valencia Carmona wollen die Spender regelmäßig kontrollieren, nachfüllen und den Verbrauch dokumentieren, um feststellen zu können, wie groß der Bedarf an Periodenprodukten ist.
Im Juni läuft die Förderung aus. Das Kollektiv möchte versuchen, auch danach weiterzumachen. „Wir wollen eine Kampagne machen und den politischen Druck erhöhen“, sagt Barth. „Wir werden uns für Gleichstellung einsetzen und dafür, dass Menstruation zum politischen Thema wird.“
