2031 Ausweisdokumente haben Hamburger Behörden vergangenes Jahr kostenlos für obdachlose Menschen ausgestellt.
Das teilte die zuständige Wissenschaftsbehörde auf Hinz&Kunzt-Anfrage mit. Darunter seien 1930 vorläufige Personalausweise gewesen und 101 Bundespersonalausweise. Insgesamt habe die Stadt auf 31.296 Euro Gebühren verzichtet.
Der Hintergrund: Obdachlose haben oft keine gültigen Ausweispapiere. Manchen gingen sie verloren, anderen wurden sie gestohlen. In der Folge können die Menschen weder Arbeit finden noch Überlebenshilfen beantragen oder ein Bankkonto eröffnen. „Die Beantragung des Personalausweises darf nicht an der Frage scheitern, ob man ihn sich leisten kann“, sagte Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Das Angebot werde dieses Jahr fortgeführt.
Der Wermutstropfen: Wer nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, steht weiterhin vor erheblichen Problemen. So müssen beispielsweise Obdachlose rumänischer Herkunft zu ihrer Botschaft nach Berlin fahren, um Ausweispapiere zu erhalten – ein für sie teures Unterfangen, das meist nur mithilfe von Spenden möglich gemacht werden kann. „Rund zwei Drittel aller Obdachlosen in Hamburg stammen nicht aus Deutschland“, sagt Hinz&Kunzt-Sozialarbeiterin Irina Mortoiu. „Es wäre deshalb wünschenswert, wenn der Senat auch Menschen anderer Herkunft helfen würde, neue Ausweispapiere zu bekommen.“