Um Konkurrenz zwischen Wohnungslosen und Geflüchteten aus der Ukraine zu vermeiden, sollten die Kommunen Ferienwohnungen und Leerstände zu Wohnraum umwandeln, fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine werden wohl lange Zeit in Deutschland wohnungslos bleiben, befürchtet die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W). „Bei der Menge an Flüchtlingen müssen wir damit rechnen, dass nicht alle eine eigene Mietwohnung finden werden“, sagte die Geschäftsführerin Werena Rosenke dem Evangelischen Pressedienst. Viele würden noch lange bei Freund:innen oder in städtischen Unterkünften leben müssen.
Durch die Ankunft der Geflüchteten drohe sich die ohnehin angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt in den Großstädten weiter zu verschärfen. Um „unschöne Konkurrenzsituationen“ mit anderen Wohnungslosen und Sozialhilfeempfänger:innen zu vermeiden, fordert die BAG W die Kommunen auf, kurzfristig Wohnraum zu schaffen – etwa durch die Überprüfung von leerstehenden Wohnungen oder die Umwandlung von Ferienwohnungen.
„Es darf nicht dazu kommen, dass Wohnungslose benachteiligt werden, weil Vermieter oder Kommunen ukrainische Geflüchtete bevorzugen“, sagte Geschäftsführerin Rosenke.
Gerade erst hatte der Verband der Norddeutschen Wohnungsunternehmen Alarm geschlagen und auf einen drohenden Einbruch beim Bau von Sozialwohnungen hingewiesen. Gründe sind unter anderem die hohen Baupreise, Lieferengpässe und Personalmangel. Ohnehin nimmt die Zahl der Sozialwohnungen in Hamburg immer weiter ab.