Leerstand in der Grindelallee 80 :
Kommt bald endlich der Zwangsverwalter?

An der Grindelallee 80 steht ein schmuckes Wohnhaus seit Jahren leer. Foto: LG

Nur wenige Meter vom Campus der Universität Hamburg entfernt verfällt seit Jahren ein stattlicher Altbau. Jetzt fordert die Bezirksversammlung Eimsbüttel einen Treuhänder, damit die Wohnungen instandgesetzt werden.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Stoppt ein Treuhänder den weiteren Verfall der Grindelallee 80 und schafft dort endlich wieder Wohnraum? Diese Hoffnung besteht seit vergangener Woche. Da beschloss die Bezirksversammlung Eimsbüttel gegen die Stimmen von CDU und AfD, für den seit mindestens sechs Jahren leerstehenden stattlichen Altbau einen Zwangsverwalter zu fordern. Es sei denn, der Eigentümer lässt sein Haus in den kommenden sechs Monaten zwangsversteigern oder er beseitigt endlich die baulichen Mängel.

Doch davon ist nicht auszugehen. Die Grindelallee 80 ist vielmehr ein Beispiel dafür, dass beim Wohnraumschutz in Hamburg noch viel Luft nach oben besteht. Seit Jahren fordert das zuständige Bezirksamt Eimsbüttel den Hauseigentümer auf, die Immobilie instandzusetzen. Zwangsgelder in Höhe von mehr als 40.000 Euro hat die Stadt gegen den Eigentümer verhängt. Bezahlt wurden sie nicht. Stattdessen zieht der Eigentümer mithilfe von Anwält:innen alle Register, um seinen Pflichten nicht nachzukommen. Sogar ein Beschluss des Oberverwaltungsgerichts von Anfang 2020, laut dem er sein Haus auf Vordermann bringen muss, blieb ohne Wirkung.

Die Linke in Eimsbüttel und der Mieterverein zu Hamburg dringen seit Langem auf ein Ende des Leerstands. Vor mehr als einem Jahr forderten sie das Bezirksamt auf, einen Treuhänder einzusetzen. Derart hart durchgegriffen wurde in Hamburg bislang erst einmal: Nachdem ein Vermieter sechs Wohnungen in Hamm über Jahre hatte leerstehen lassen, ordnete der Bezirk Mitte 2016 die Zwangssanierung an. Ein Jahr später standen die Wohnungen wieder zur Vermietung bereit.

Der Bezirk Eimsbüttel hingegen hat sich bislang gesträubt, zu diesem Mittel zu greifen. Auch nachdem die Bezirkspolitik jetzt Druck macht, sieht das Bezirksamt keinen Anlass zur Eile. Man werde die Einsetzung eines Treuhänders durch die zuständige Verwaltung erst nach Ablauf der gestellten Frist prüfen, teilt das Bezirksamt gegenüber Hinz&Kunzt mit.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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