Obdachlose dürfen nicht unter der Kersten-Miles-Brücke nahe den Landungsbrücken auf St. Pauli schlafen. Der Ordnungsdienst hat eine Gruppe am Montag weggeschickt. Und wird dies auch weiterhin tun. Denn unter der Brücke wird gebaut.
Mitarbeiter des Ordnungsdienstes haben am Montag Obdachlose weggeschickt, die sich unter der Kersten-Miles-Brücke eingerichtet hatten. Das berichtet die Bild-Zeitung. Das Betreten der Fläche sei zur Zeit generell verboten, so Bezirksamtssprecher Norman Cordes zu Hinz&Kunzt. Denn dort würden Bauarbeiten durchgeführt.
Hintergrund: Im März hatte es unter der Kersten-Miles-Brücke auf St. Pauli gebrannt. Eine Obdachlose soll nach Angaben der Polizei Kleidung ans Lagerfeuer gehängt und dadurch das Feuer ausgelöst haben. Von dort sei das Feuer auf weitere Gegenstände übergesprungen.
Seitdem ist die Fläche unter der Brücke gesperrt. Das Feuer hinterließ Schäden am Mauerwerk. Die Reparatur daran soll bis Mitte August abgeschlossen sein. „Es müssen noch letzte Arbeiten am Gesims erledigt werden“, sagt Thomas Hansen vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Als Übernachtungsplatz kann die Brücke aber auch danach nicht so schnell wieder genutzt werden. Denn im Anschluss wird der Boden neu gepflastert. „Das Löschwasser hat Schäden im Boden hinterlassen“, so Cordes. „Die weiteren Arbeiten werden noch zwei, drei Monate andauern.“
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten will der Bezirk die Kersten-Miles-Brücke regelmäßig kontrollieren. „Zelte und Feuerstellen werden wir nicht dulden“, sagt Cordes.
Die Fläche unter der Kersten-Miles-Brücke ist eine der bekanntesten „Platten“ in Hamburg. Die Empörung war groß, als im September 2011 der damalige Bezirksamtsleiter Markus Schreiber einen Zaun aufstellen ließ, um die Obdachlosen zu vertreiben. Die Proteste führten dazu, dass der Zaun wieder abgebaut wurde.
Text und Foto: Jonas Füllner