Der Deutsche Wetterdienst warnt amtlich vor Hitze in Hamburg und auch der Senat gibt Verhaltenstipps. Obdachlose bekommen von ihm keine besondere Hilfe – aber Ehrenamtliche helfen aus.
Angesichts des heißen Wetters warnt der Hamburger Senat davor, sich ungeschützt in der Sonne aufzuhalten. „Hitze wirkt sich auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aus und kann eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Mittwoch, gefolgt von einer Reihe Verhaltenstipps.
Besondere Schutzmaßnahmen für Obdachlose oder gar Hitzenotunterkünfte wie in Berlin gibt es in Hamburg aber nach wie vor keine. Der lange angekündigte Hitzeaktionsplan, in dem es auch um Hilfen für obdachlose Menschen geben soll, wird laut Sozialbehörde wohl erst im September fertig – nach dem Sommer.
Auf Nachfrage von Hinz&Kunzt, wo Obdachlose aktuell Schutz vor der Hitze finden können, verweist eine Sprecherin der Sozialbehörde auf die Tagesaufenthaltsstätten. Dort gebe es ganzjährig Wasser und kühle Räume. Eine neue Karte mit kühlen Orten in der Stadt könne zudem auch von Obdachlosen genutzt werden.
Ehrenamtliche verteilen Wasser und Sonnencreme
Darüber hinaus sind sie auf die Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen – etwa auf die Helfer:innen vom Mitternachtsbus der Diakonie, die jeden Abend Wasser und Sonnencreme an bis zu 200 Menschen verteilen. „Wir geben unseren Gästen bei heißen Temperaturen verschließbare Wasserbehälter mit, damit sie sich auch tagsüber versorgen können. Und erstmals Sonnencreme, denn das Hautkrebsrisiko bei ungeschützter Sonneneinstrahlung ist hoch“, sagt Projektleiterin Sonja Norgall. „Außerdem verteilen wir Flyer, auf denen öffentliche Wasserspender verzeichnet sind, damit sich die Menschen auch selbst versorgen können.“ Einen zusätzlichen Wasserspender gibt es neuerdings vor dem CaFée mit Herz auf St. Pauli, der dort extra für die obdachlosen Cafégäste errichtet wurde.