Mit einer Social-Media-Kampagne will der Verein „Straßenblues“ auf mangelnde gesellschaftliche Teilhabe von wohnungslosen Menschen hinweisen. Auch Lösungen sollen erarbeitet werden.
Was ist Teilhabe? Hinz&Künztler Klaus muss nicht lange überlegen, die Antwort ist für ihn einfach: Solidarität! „Solidarität bedeutet, mehr Rücksicht auf Obdachlose zu nehmen“, erklärt er. Und Hinz&Kunzt-Reinigungsfrau Silvia findet, man müsse den Menschen beistehen, die in Not sind. „Man muss den Leuten aus der Ukraine helfen, vor allem den Alten und den Kindern“, sagt sie. Damit dann alle gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Mit welchen Bedeutungen der Begriff aufgeladen ist, will der Verein Straßenblues mit seiner Kampagne #TeilhabeStattArmut erkunden. Unter dem Hashtag sind alle aufgerufen, ihre eigene Definition in sozialen Medien zu teilen. „Teilhabe ist für mich jederzeit Essen, Trinken, soziale Anerkennung und eine Wohnung zu haben“, postete am Mittwoch etwa Lars Meier von der PR-Agentur „Gute Leute Fabrik“.
„Straßenblues“ geht es mit der Kampagne insbesondere um die Teilhabe von Wohnungslosen. „Obdachlose und wohnungslose Menschen sind in unserer Gesellschaft ausgegrenzt“, sagt Vereinsgründer Nikolas Migut. „Das fängt schon damit an, dass sie am kulturellen Leben – wie dem Besuch von Kino, Museum oder Theater – aufgrund der Kosten nicht teilnehmen können.“
Bei der Feststellung will Migut es nicht belassen: Für den Sommer sind zwei Events geplant, auf denen Lösungen erarbeitet werden sollen, die Wohnungslose mehr Teilhabe ermöglichen könnten. Ziel seien konkrete Maßnahmenvorschläge, die Straßenblues zusammen mit anderen umsetzen will – zum Beispiel kostenlose Bahn-Tickets für Obdachlose. Die Events sollen über ein Crowdfunding finanziert werden.