Alle Jahre wieder: Sobald es kalt wird, kursiert in den sozialen Netzwerken eine Telefonliste mit Nummern für Kältebusse, die Obdachlosen sofort helfen sollen. Doch die Nummer für Hamburg ist falsch.
Kaum sinken die Temperaturen, kursiert sie wieder auf Facebook und Twitter: die Telefonliste mit Rufnummern zu Kältebussen in Deutschland. Wer in den kalten Winternächten einen Obdachlosen draußen sieht, solle direkt dort anrufen und Hilfe anfordern. Doch für Hamburg ist die Nummer des Mitternachtsbusses der Diakonie angegeben – und damit beginnt das Problem.
Denn während beispielsweise in Berlin tatsächlich ein Kältebus zwischen 21 und 3 Uhr Noteinsätze fährt, ist die Situation in Hamburg anders. Der Mitternachtsbus ist kein Bus für Noteinsätze auf der Straße, sondern eine mobile Versorgungsstation.
Jede Nacht fährt er eine festgelegte Route. Ehrenamtliche versorgen die Obdachlosen an den Stopps mit heißen Getränken, Decken und Backwaren. Telefonisch erreichbar sind sie während der Fahrt nicht. Unter der in dem Post angegebenen Nummer erreicht man nur tagsüber das Organisationsteam des Mitternachtsbusses.
Auch in diesem Jahr wurden wieder Listen mit falschen Nummern für Kältebusse gepostet. ABER: Der Hamburger #Mitternachtsbus ist kein #Kältebus und nicht für Notfalleinsätze geeignet Bitte rufen Sie im Notfall immer die 112! Mehr Infos hier: https://t.co/oEbeVSfNNa#hamburg pic.twitter.com/4Z3NHV4eX1
— Diakonie Hamburg (@DiakonieHH) 6. November 2018
Bei Gefahr die 112 wählen
Was also tun, wenn man in kalten Nächten Obdachlose sieht, bei denen man nicht weiß, ob sie in Gefahr sind? Zunächst sollte man heraus finden, ob die Person ansprechbar ist. Reagiert sie nicht mehr auf Ansprache, sollte man die 112 anrufen. Braucht sie Hilfe, dann ebenfalls die 112 wählen! Wenn sich aber herausstellt, dass die Person in der akuten Situation keine Unterstützung will, sollte man dies auch akzeptieren.
Wer tagsüber hilflose Obdachlose in Hamburg sieht, kann zudem die Hotline
428 28 50 00 der Sozialbehörde anrufen. Straßensozialarbeiter suchen dann die Hilfebedürftigen auf und vermitteln sie etwa an das Winternotprogramm. Aber auch die Nummer der Behörde ist keine Notfallnummer, denn sie ist montags bis freitags nur von 8 bis 16 Uhr erreichbar.
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