Seit Montag werden die Obdachlosen in Hamburger Sammelunterkünften gegen Corona geimpft. Bei einer Reihentestung wurden 15 weitere positive Coronafälle unter Obdachlosen bekannt.
Es ist soweit: Seit Montag werden Obdachlose im Hamburger Winternotprogramm gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfungen hatten sich verzögert, weil die Auslieferung des verwendeten Impfstoffs von Johnson&Johnson zwischenzeitlich gestoppt worden war. Nun wurden Hamburg 4800 Dosen geliefert und sollen unverzüglich verimpft werden. Der Vorteil des Vakzins: Eine Dosis reicht für einen vollständigen Impfschutz aus.
Die Impfungen der Obdachlosen finden zunächst in der Großunterkunft in der Friesenstraße und in der Einzelzimmer-Unterkunft in der Eiffestraße statt. In den kommenden Tagen soll das Angebot dann sukzessive aus die weiteren Einrichtungen des Winternotprogramms und auch auf das privat finanzierte Hotelprojekt erweitert werden. Die Impfungen sollen dann für alle Bewohner*innen zur Verfügung stehen, wie Sozialbehördensprecher Martin Helfrich gegenüber Hinz&Kunzt betont: „Unabhängig davon, ob ein Versicherungsschutz besteht oder nicht.“
Sozialsenatorin Melanie Leonard (SPD) sagt zum Start der Impfkampagne unter Obdachlosen: „Es ist gut, dass uns dieser Impfstoff zur Verfügung steht – so können wir den lange erwarteten Impfschutz mit nur einer Impfdosis erreichen und für eine sehr mobile Zielgruppe einen wichtigen Schutz erreichen.”
Obdachlose, die nicht in Unterkünften schlafen, werden nicht auf ihren Platten mit dem Impfstoff versorgt. Sie können sich laut dem Behördensprecher aber ebenfalls in den Unterkünften impfen lassen. Ursprünglich gab es Planungen, Obdachlose, die das Winternotprogramm meiden, mit mobilen Impfteams zu versorgen.
Weitere Coronafälle nach Reihentestung entdeckt
Derweil sind bei einer Reihentestung weitere Coronafälle im Winternotprogramm entdeckt worden. Nach einem Ausbruch in der Friesenstraße waren vergangene Woche zunächst 42 Menschen positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Testung aller Bewohner*innen fröderte nun 15 weitere positive Fälle zutage.
Am Montag hatte die Behörde deshalb damit begonnen, die Bewohner der städtischen Unterkünfte umzulegen, um positiv getestete, Kontaktpersonen und negativ getestete jeweils räumlich voneinander zu trennen.