Um Obdachlosen im Winter Schutz zu bieten, hat eine Initiative Schaumstoffzelte in der City aufstellen lassen. Die Fläche dafür mietet sie von der Stadt an.
Rund 750 Obdachlose verbringen aktuell die Nächte in den Großunterkünften des städtischen Winternotprogramms oder in Wohncontainern von Kirchengemeinden. Weil es allerdings immer wieder Obdachlose gibt, die lieber auf der Straße als in den Notunterkünften der Stadt schlafen, hat der ehemalige Obdachlose Max Bryan für diese Menschen bereits im vergangenen Jahr ein zusätzliches Hilfsprojekt gestartet. An verschiedenen Stellen in der Stadt hat er zeltähnliche Hütten aus Schaumstoffmatten aufgestellt.
Nun hat Bryan eine neue Fläche mit weiteren Schlafiglus vorgestellt. Nur einen Steinwurf von der städtischen Notunterkunft in der Friesenstraße entfernt bieten sie dort nach Angaben von Bryan bereits fünf Menschen Schutz vor der Kälte.
Dass Obdachlose allerdings nur ein besseres Zelt und kein richtiges Dach über dem Kopf bekommen, ist nicht unumstritten. Man habe bei den sogenannten Iglus „fachliche Bedenken hinsichtlich einer Verstetigung der bestehenden Notlage“, teilte der Senat bereits im Frühjahr mit.
Dieses Mal mietet der Initiator allerdings eine Fläche der Stadt an. Die zuständige Finanzbehörde betont, dass „in diesem Einzelfall eine ganz konkrete Fläche einmalig und für einen klar und verbindlich begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt“ wurde. Diese Entscheidung sei keine Abkehr „von den bewährten Standards der Stadt bei der Unterbringung von Obdachlosen“.