Station 17 bringen nach 25 Jahren mit „Alles für alle“ ihr achtes und wohl poppigstes Album heraus. Und das hat Hitpotenzial! Die Hamburger Band, in der auch behinderte Musiker mitspielen, stellte es in der Fabrik dem Publikum vor.
„Das Leben spricht!“ singt Stritzi Streuner zum treibenden, fröhlichen Beat. „Es sagt: Alles ist für alle!“ In gewohnter Frittenbude-Manier manövriert der Sänger der Elektropunkband durch die Strophen. Nur: „Alles für alle“ ist kein Frittenbude-Song, sondern einer der Hamburger Band Station 17. Deutschlands wohl bekannteste Gruppe, bei der auch Behinderte mitspielen, hat sich Streuner als Gastmusiker für ihr neues Album ausgeliehen. „Alles ist alles und ich bin genauso wie du“, singt er in dem Song, der auch ein politisches Statement ist.
„In einigen Texten steckt eine klare Ansage, eine Programmatik“, sagt Bassist Hauke Röh über das neue Station-17-Album, das die Band am Freitagabend in der Fabrik vorstellt. „Wir haben nichts gegen eine angemessene Sozialkritik, auch in eigener Sache.“ Zum Thema gemacht wird zum Beispiel die unterschiedliche Bezahlung von Betreuern und Betreuten in Behindertenwerkstätten. Dort verdienen die Behinderten deutlich weniger Geld. Zu wenig, findet Röh: „Auch diese Menschen möchten an der Gesellschaft partizipieren, und das kostet eben Geld.“
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Station 17 bringen nach 25 Jahren ihr achtes und wohl poppigstes Album heraus. Aus dem früheren sozialen Projekt ist inzwischen eine richtige Band geworden, die sich nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken braucht. Nicht selten erinnern ihre Stücke an Synthiepop aus den 1980er Jahren, so mancher Song birgt Hitpotenzial in sich. Das liegt auch daran, dass seit dem Vorgängeralbum „Fieber“ neue Musiker hinzu kamen, erzählt ihr Produzent Alex Tsitsigias: „Durch ihre Mitwirkung hat sich für die Band die Möglichkeit ergeben, richtig ausformulierte Texte in die Musik einzubinden und klar definierte Songabläufe umzusetzen.“ Nach eineinhalb Jahren Arbeit legt die Band mit „Alles für alle“ nun ein Album vor, dass den Hörern viel Freude bereiten wird.
Text: Benjamin Laufer