Heimat- und Bürgervereine gibt es in Hamburg mindestens seit dem Jahr 1850. Entstanden als Gegengewicht zum Senat, müssen sie sich heute um Nachwuchs bemühen. Eine Erkundung in der Nähe des Rathauses und in Stellingen.
Es ist laut im Schatten des Vereinsheims des TSV Stellingen. Ein ständiges Summen und Brummen, dann Dröhnen, wenn die Autos wieder anfahren. Die Straße „Am Sportplatzring“ ist hier siebenspurig, kreuzt die wiederum sechsspurige Kieler Straße, wird zur Volksparkstraße, und dann ist da noch die A7 mit ihren Auf- und Abfahrten nach Süden und Norden, die den Stadtteil zerschneidet. „Das war hier mal alles ländlich, hier waren Weiden und Wiesen, und Langenfelde, das heute zu Stellingen gehört, kommt von ‚längs dem Felde‘, wie der dänische König Christian der Siebte 1777 den Ort für seine Zollstation nannte“, erzählt Inge Zichel. Wenn sich hier jemand auskennt, dann sie. Sie ist die Archivarin des Heimat- und Bürgervereins Stellingen von 1882, und sie ist dessen erste Vorsitzende.
Ist Stellingen ihre Heimat? „Jetzt ja“, sagt sie. Denn es habe ein bisschen Zeit gebraucht, bis sie sich engagierte; dabei seien sie und ihr Mann bereits 1970 hierhergezogen. „Geboren bin ich in Wandsbek, dann ging es nach Harvestehude, wo ich aufwuchs, und das war eine prägende Zeit“, ergänzt sie.„Aber wenn ich da heute hinfahre, ist es Vergangenheit: Ich war dort mal zu Hause, aber ich bin es nicht mehr.“
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