Weißt Du noch? – Hinz&Kunzt

Unsere Verkäufer Bonnie und Clyde haben ein Pärchenzimmer im Winternotprogramm ergattert. Immerhin. Leider müssen sie tagsüber wieder raus. Trotz Erkältung. Ionut aus Rumänien dagegen kriegt dort kein Bett. Er schläft bei Kälte und Nässe weiter draußen. Wo finden die vielen Obdachlosen Ruhe?

Der Traum von Wohnungen für Obdachlose verbindet: Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer (links) mit dem Architekten Alexander Hagner aus Österreich, der auch eine Stiftungsprofessur für Soziales Bauen an der Fachhochschule Kärnten innehat. Foto: Benjamin Laufer.

Treffen wie das mit Alexander Hagner motivieren uns. Der Wiener Architekt besuchte uns nach Redaktionsschluss. Seit 15 Jahren baut er auch Wohnungen für Obdachlose. Genial ist etwa das Projekt VinziRast-mittendrin: Obdachlose leben dort zusammen mit Studis in WGs – mitten in Wien. Das Café im Erdgeschoss nutzen sogar Banker als Kantine.

Die Anschubfinanzierung kam von einer Stiftung, der laufende Betrieb wird von der Stadt unterstützt. Das ist gelungene Integration: Man merkt sie gar nicht, denn VinziRast ist akzeptiert und auch noch cool! Neues Projekt: ein Bauernhof, auf dem Obdachlose fern der Stadt leben können.

So mutige Projekte wünschen wir uns auch für Hamburg. Ihnen allen frohe Weihnachten!
Ihre Birgit Müller, Chefredakteurin
(Schreiben Sie uns doch an info@hinzundkunzt.de)

Außerdem in dieser Ausgabe

Seit dem 1. November hat das städtische Winternotprogramm für Obdachlose geöffnet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich manches verbessert, bestätigen einige Nutzer. Ein Grundproblem bleibt aber bestehen: Tagsüber müssen alle zurück auf die Straße. Doch das Schlimmste ist: Mit aller Macht vertreibt Hamburg rumänische Bettler aus der Stadt. Sie dürfen nicht unter Brücken schlafen und auch nicht im Winternotprogramm. Die Ausländerbehörde schickt sie zurück nach Osteuropa. Foto: Mauricio Bustamante.

Die Ausländerbehörde fordert immer mehr Obdachlose aus Osteuropa zur Ausreise auf. Unter welchen Umständen das erlaubt ist, erklärt Anwalt und EU-Rechtsexperte Heiko Habbe. Foto: Dmitrij Leltschuk.

Feiern mit den Kindern, etwas Leckeres für den Hund, der Besuch von der Freundin – zu Weihnachten muss es keine Berge von Geschenken geben und kein Fünf-Gänge-Menü. Hinz&Künztler erzählen von Heiligabend. Foto: Mauricio Bustamante.

Er ist einer der angesagtesten Urban-Art-Künstler Deutschlands. Jetzt hat Streetartist 1010 für die Hinz&Kunzt StrassenKunztEdition ein Motiv entworfen – und zum ersten Mal so offen über seine Herangehensweise gesprochen. Foto: Mauricio Bustamante.

Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg: Langsam, aber stetig erwacht die Stadt aus Trümmern zu neuem Leben. Der opulente Bildband Hamburg, meine Perle nimmt den Leser mit in die Zeit der 1940er- bis 1960er-Jahre. Wir haben mit dem Fotografen Günter Zint, einem der Herausgeber, gesprochen. Foto: Günter Zint.

Kirche, St. Pauli und Hinz&Kunzt? „Passt“, finden Tina Schneeweiß und Ulrike Fischer. Deshalb veranstalten sie im Advent ein großes Benefiz-Chorkonzert zugunsten von Hinz&Kunzt in der St.-Pauli-Kirche. Foto: Dmitrij Leltschuk.

Im palästinensisch-israelischen Konflikt haben Nir und Wajeh Verwandte verloren. Trotzdem kämpfen sie jetzt gemeinsam für Frieden in der Region. Foto: Andreas Hornoff.

Steffen Siegmund erhält dieses Jahr den Boy-Gobert-Preis. Ein Gespräch über seine Jugend in Parchim, warum man nicht auf eine Depression warten sollte und die große Kraft des Theaters. Foto: Dmitrij Leltschuk.

Früher war Marcus Scherer Gourmetkoch. Jetzt revolutioniert er die Krankenhausküche. Foto: Lena Maja Wöhler.

Die Programmkinos B-Movie und Metropolis haben beim deutschen Kinemathekenpreis abgeräumt. Das Preisgeld können beide gut gebrauchen. Ute Schneider (B-Movie) und Martin Aust (Metropolis) über ihren Anspruch, auch mit begrenzten Mitteln gutes, bezahlbares Kino für alle zu machen. Foto: Lena Maja Wöhler.

Auf Schatzsuche mit dem Künstler Rüdiger Knott – dessen Werke wir in diesem Monat in den Räumen von Hinz&Kunzt ausstellen. Foto: Henning Alberti.

Holger (53) verkauft Hinz&Kunzt auf dem Isemarkt in Eppendorf. Foto: Mauricio Bustamante.