Moin!

Den freundlichen Mann auf unserem Titel kennen Sie vielleicht? Jahrelang hat Jens in der Innenstadt Platte gemacht und in der Spitaler Straße gebettelt. Er ist ein Beispiel, warum obdachlose Menschen und das Hilfesystem oft nicht so schnell zusammen­finden. Jetzt hat er es geschafft: Jens hat eine eigene Wohnung! Er gehört zu den Ersten, die über das Hamburger Housing-First-Modellprojekt runter von der Straße gekommen sind. Wie das Projekt anläuft und wo es noch hakt, lesen Sie in dieser Ausgabe.

Jens wurde beim Betteln nicht aus der Innenstadt vertrieben. Für andere arme Menschen ist es dort neuerdings aber noch ungemütlicher geworden: Die Polizei hat ihr Vorgehen gegen Bettler:innen und Obdachlose verschärft und erschwert damit die Hilfe, die Sozial­arbeiter:innen leisten könnten. Für uns definitiv der falsche Weg – und Grund genug, die Situation zu beleuchten.

Im Schwerpunkt geht es um unsere Demokratie. Haben Sie auch den Eindruck, dass kontroverse Gespräche immer schwieriger werden, weil sich Fronten verhärtet haben? Ein Verein versucht mit Diskussionsrunden gegenzusteuern – wir haben teilgenommen. Außerdem beleuchten wir die Stadtteilbeiräte, in denen Demokratie im Kleinen geprobt wird. Wussten Sie, dass sich hamburgweit rund 1000 Menschen für ihr Quartier engagieren? Wir haben auf dem Dulsberg und in St. Georg nachgeforscht. Wie es weltweit um diese Staatsform bestellt ist, lesen Sie in den Zahlen des Monats. 

Und weil endlich wieder Frühling ist, darf ich Ihnen eine weitere Ausgabe meiner Gartenkolumne präsentieren. Dort gehe ich der Frage nach, was (Mikro-)Plastik im Garten anrichtet. Sie ahnen es: nichts Gutes. Trotzdem: Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Benjamin Buchholz

Redaktion

 


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