Geschichten aus der Redaktion
Es ist mehr als zehn Jahre her. Da war Horst stadtbekannt als „Hamburgs schlimmster Alki“ (Mopo). Oft saß er vor der Haspa in Ottensen, schnorrte und unterhielt lautstark die ganze Umgebung. Mein Kollege Sigi aus dem Vertrieb besuchte ihn öfter und lud ihn zu Hinz&Kunzt ein, wenn auch klar war: In diesem Zustand kann der Mann nie und nimmer unsere Magazine verkaufen. Aber eines Tages beschloss Horst, sein Leben zu ändern … Seit zehn Jahren ist er trocken – und überhaupt glücklich.
Noch so ein Glückspilz: Hinter unserem Kaffeetresen steht derzeit manchmal Herbert. Wirkt so, als sei er um Zentimeter gewachsen. Ende April war der Obdachlose noch unglücklich. Aber Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer konnte ihm einen Job in unserem Projekt „Spende Dein Pfand“ anbieten – und eine Kirchenkate. Jetzt wohnt er direkt neben seinem Freund Dieter. „Das ist mein Glück“, wiederholt Herbert immer wieder. „Wohnung und Job, das ist mein Glück.“ Auch dass die Kirchenkate frei wurde, ist eine schöne Geschichte: Hinz&Künztler Ralf ist wieder zurückgezogen zu seiner Familie.
Ansonsten beschäftigt uns natürlich der G20 und was die Gipfelteilnehmer gegen Armut und Hunger tun können: viele Grafiken, ein Interview und eine Reportage. Und die Polizei hat uns ihr Sicherheitskonzept in Bezug auf Obdachlose erklärt. Wir hoffen, dass alles gut geht.
Ihre Birgit Müller, Chefredakteurin
(Wir freuen uns über Post von Ihnen. Schreiben Sie uns doch an info@hinzundkunzt.de)