Liebe Leserin, lieber Leser,

ich habe ein Schlafproblem: Gegen 2 Uhr nachts wache ich auf, penne erst gegen 5 Uhr wieder ein, um kurz darauf vom Wecker aus den Träumen gerissen zu werden. Ich bin also während der Woche eigentlich nie ausgeschlafen. Und doch habe ich damit ein Luxus­problem: Ich liege schließlich in meiner Wohnung, auf meiner gemütlichen Matratze.

Menschen, die auf der Straße schlafen, haben kein Bett und ­keinen Schutz. Sie kommen nie zur Ruhe. Das belegt auch unser ­Versuch, für den wir Obdachlose gebeten haben, Uhren zu tragen, die ihre Schlafphasen aufzeichnen. Auf wie wenig Schlaf sie kamen – ­einer von ihnen, Sven, gähnt Sie auf unserem Titelbild an – und was das für ihre Gesundheit bedeutet, können Sie in unserem Schwerpunkt zum Thema Schlaf erfahren. Wir haben darin außerdem einen Blick in die Kojen von Fernfahrern geworfen, die in ihren Lkw nicht nur hinterm Steuer sitzen, sondern auch übernachten.

Immerhin 118 sehr kranke Obdachlose sollen künftig ein Bett und Pflege erhalten – und das rund um die Uhr. Für sie plant die Stadt von Mitte des Monats an eine Unterbringung in Niendorf. Vor Ort regt sich Widerspruch, manche Nachbar:innen haben Angst und fühlen sich überrumpelt. Im Magazin schauen wir auf die Situation vor Ort – und zeigen, dass viele Ängste unbegründet sind.

Ein musikalisches Gefühlsbad wird sicherlich das Konzert von Kettcar. Die Indie-Band präsentiert in diesem Monat in der Sport­halle Hamburg ihr neues Album. Autor Jan Paersch hat im Vorfeld Bassist Reimer Bustorff getroffen. Sein Text macht richtig Lust auf das Live-Erlebnis. Ich will auf jeden Fall hin da!  

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihre Annette Woywode

Redaktion