Liebe Leserin, lieber Leser,

seit bald 70 Jahren besuchen Mädchen und Jungs in Hamburg keine getrennten Schulen mehr. In der Wohlwillstraße auf St. Pauli gab es allerdings bis 2017 noch eine Art „Knabenschule“: die Gewerbeschule Werft und Hafen. Wenn dort mittags der Pausengong ertönte, strömten Hunderte Jugendliche auf die Straße – bis auf wenige Ausnahmen männlich. Was in der Schule seinen Anfang nimmt, zieht sich durchs weitere (Berufs-)Leben: Frauen im Hafen sind rar. Wie sie sich dort trotzdem behaupten, beleuchten wir in unserem Schwerpunkt – passend zum Weltfrauentag am 8. März.

Der ist zugleich Aufhänger für unser Interview mit Eva von Redecker. Die Philosophin zeigt auf, welche Rollen Frauen in sozialen Bewegungen spielten und welche treibende Kraft sie in den aktuellen Protesten rund um den Erdball sind.

Auch das Leben von Obdachlosen rund um den Hauptbahnhof beschäftigt uns. Von Drogen, Dreck und Elend war zuletzt immer wieder die Rede. Meine Kolleg:innen Anna-Elisa Jakob und Lukas Gilbert waren für Sie vor Ort und haben mit denen gesprochen, die sonst selten zu Wort kommen: die Obdachlosen selbst.

Nicht nur zu Wort kommen lässt die Hamburgerin Maren Amini ihren Vater. Die Illustratorin setzt seine bewegte Lebensgeschichte in eine ausführliche Graphic Novel um. Damit gewährt sie einen tiefen Einblick in die Geschichte Afghanistans und zeigt, wie es ihrem Vater gelang, schließlich in Hamburg Fuß zu fassen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihr Jonas Füllner

Redaktion