Liebe Leserin, lieber Leser,
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ So poetisch hat der Dichter Hermann Hesse ein Gefühl beschrieben, das Sie sicherlich kennen: das des Aufbruchs. Wenn ein neues Jahr beginnt, denken wir öfter als gewöhnlich darüber nach, was wir anders, besser machen könnten. In unserem Privatleben, im Job, grundsätzlich. Mit unserem Schwerpunkt wollen wir Ihnen Ideen an die Hand geben, wie ein Neustart gelingen kann.
Dafür haben wir eine ausgewiesene Expertin besucht: Anastasia Umrik. Die 34-Jährige hat eine Krankheit, die ihr im Verlauf ihres Lebens immer mehr Muskeln nehmen wird – und damit auch immer mehr Freiheit. Uns hat sie erzählt, wie die Behinderung ihre Lehrmeisterin wurde. Und wie wir alle Krisen in einen Neubeginn verwandeln können.
Die Chance auf einen Neustart haben auch die Obdachlosen ergriffen, die in Wien am sogenannten Peers-Projekt teilnehmen. Sie kümmern sich um das Wohl von Schicksalsgenoss:innen und werden so zu erfahrenen Lebensbegleiter:innen für andere.
Einen bemerkenswerten Wandel erleben wir derzeit in der Obdachlosenpolitik: Nach der Europäischen Union haben nun fast alle Bundesländer kürzlich erklärt, dass es bis spätestens 2030 keine Menschen mehr geben soll, die auf der Straße leben müssen – auch Hamburg.
Die Ampel-Koalition im Bund stellt ebenfalls einen politischen Neuanfang in Aussicht. Doch was ist von den Versprechungen der selbst ernannten „Zukunftskoalition“ zu halten? Das haben wir die Bundessprecherin der Grünen Jugend Sarah-Lee Heinrich im Interview gefragt.
Übrigens wage auch ich einen Neustart: Nach 24 Jahren als freier Journalist arbeite ich ab diesem Monat als festangestellter Redakteur bei Hinz&Kunzt. Die Arbeit im Team macht großen Spaß. Oft denke ich deshalb in diesen Tagen: Besser kann ein Jahr kaum beginnen.
Ihnen allen ein frohes neues Jahr!
Ihr Ulrich Jonas