Liebe Leserin, lieber Leser,

als am 3. Mai 1945 endlich britische Panzer über die Elbbrücken rollten, war das ein Grund zur Freude: Die Alliierten befreiten die verbliebenen Häftlinge aus den Konzentrationslagern und verhafteten NS-Täter:innen, die sich in Hamburg letztlich weitgehend kampflos ergeben haben. Unser Titelbild stammt zwar nicht aus Hamburg, zeigt aber eindrücklich, wie groß die Freude der NS-Opfer – in diesem Fall ein polnischer Zwangsarbeiter, der einen US-Soldaten herzt – über die Befreiung war.

In unserem Schwerpunkt widmen wir uns dem 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, spricht im Interview über die Rolle von Erinnerung an die Nazi-Verbrechen in Zeiten des Rechtsrucks. Ein Projekt erinnert an die „NS-Dabeigewesenen“ – damit sind die Täter:innen aus unserer Stadt gemeint. Wir stellen es Ihnen vor. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage, wie das Stigma der „Asozialität“ den Nationalsozialismus überdauern konnte.

Bei einem Theaterprojekt am Schauspielhaus machen Hinz&Künztler:innen mit – wie genau, lesen Sie im Stadtgespräch. Eine Fotostrecke aus Süditalien zeigt die große Armut von Palermo. Und in „Kunzt&Kult“ lesen Sie ein Interview mit dem Singer-Songwriter Marlo Grosshardt – er hat zuletzt viel Aufmerksamkeit für seine Songs gegen den Rechtsruck bekommen.

Mit Annika Woydack, die seit November Landespastorin und Chefin der Hamburger Diakonie ist, hat Hinz&Kunzt eine neue Herausgeberin. Im Interview stellen wir sie Ihnen vor.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihr Benjamin Buchholz

Redaktion


Stadtgespräch

Fotostrecke

Nino, 62, hatte viele Jobs in seinem Leben, wurde aber fast gleichzeitig arbeits- und obdachlos. Als das Foto entstand, lebte schon seit mehr als einem Jahr auf einer Bank mitten in Palermo. Foto: Giovanni Lo Curto
Nino, 62, hatte viele Jobs in seinem Leben, wurde aber fast gleichzeitig arbeits- und obdachlos. Als das Foto entstand, lebte schon seit mehr als einem Jahr auf einer Bank mitten in Palermo. Foto: Giovanni Lo Curto

Bitteres Palermo

Der Fotograf Giovanni Lo Curto porträtiert Obdachlose in Palermo. Sein Ziel: den Menschen ihre Würde zurückzugeben – und hinter die Fassade der Mittelmeerstadt zu blicken.

Freunde

Zahl des Monats

Kunzt&Kult

Marlo Grosshardt setzt sich aktiv für die Seenotrettung ein, spielte etwa ein Benefizkonzert für „United4Rescue“. Foto: Dmitrij Leltschuk
Marlo Grosshardt setzt sich aktiv für die Seenotrettung ein, spielte etwa ein Benefizkonzert für „United4Rescue“. Foto: Dmitrij Leltschuk
Sänger Marlo Grosshardt

Mit Kultur gegen den Faschismus

Der Hamburger Singer-Songwriter Marlo Grosshardt, 23, spielte auf Demos von „Fridays for Future“ und gegen Rechts. Sein Song „Oma“ wurde als Protestsong gegen die AfD bekannt. Im Interview erklärt er, warum ihm das Angst machte und wie wichtig die sozialen Medien für seinen Erfolg sind.

Wohnungslose führen Regie

Kein Theater für Angsthasen

Hinz&Kunzt-Verkäufer:innen machen mit dem Schauspielhaus Theater. Sie haben eine klassische Komödie über Reichtum und Armut in die Gegenwart transportiert. Der Regisseur will alles – nur kein „Mitleidstheater“ machen.

Momentaufnahme

Karsten träumt „von einem richtigen Job, im Gartenbau oder anderswo“. Foto: Dmitrij Leltschuk
Karsten träumt „von einem richtigen Job, im Gartenbau oder anderswo“. Foto: Dmitrij Leltschuk

Endlich eine Wohnung

Karsten (✝), 51, verkauft Hinz&Kunzt vor dem Rewe-Markt am Eppendorfer Weg/Ecke Moltkestraße.

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Lesen und helfen

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Verkaufsplatzkarte

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