Rassistische, ausländerfeindliche und antisemitische Straftaten nehmen in Hamburg erschreckende Ausmaße an. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
In der Nacht auf Montag wurden an die Wohnungstür einer Schwarzen Familie in Altona mehrere Zettel mit rassistischen und beleidigenden Inhalten angebracht und der Kinderwagen der Familie angezündet. Ein extremer Auswuchs von Hasskriminalität, die immer stärker zunimmt. Für die zweite Jahreshälfte 2023 registriert die Polizei 274 solcher Straftaten – mehr als doppelt so viele wie in der ersten Jahreshälfte (126 Straftaten). Die ganz überwiegende Zahl der Taten wird dem rechten Spektrum zugeordnet. Es handelt sich etwa um antisemitische Kommentare im Internet, rassistische Schmierereien oder das Zeigen des Hitlergrußes.
Nach dem Vorfall in Altona ermittelt inzwischen sogar der Staatsschutz. „Den fremdenfeindlichen Übergriff auf eine Familie in unserem weltoffenen Bezirk verurteilen wir in aller Deutlichkeit“, sagt Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg (Grüne). „Tätliche Übergriffe – wie der nun geschehene – sind besonders sichtbare Zeichen für den Rassismus in unserer Gesellschaft. Sie sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Viele Menschen werden im Alltag aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Herkunft oder Religion, ihres Aussehens oder sonstiger rassistischer Zuschreibungen diskriminiert. Das dürfen wir nicht stillschweigend hinnehmen. Deswegen sagen wir laut und deutlich: Nein zu Rassismus.“
Passend dazu: Um 16 Uhr rufen Initiativen und Parteien heute, am Freitag den 9. Februar, zu einer Demonstration unter dem Motto „Ottensen bleibt bunt“ am Bahnhof Altona auf.