Hinz&Kunzt wurde in den vergangenen Wochen wiederholt von einem Gratismagazin angegriffen. Dabei ging es vor allem um unsere dringend notwendigen Rücklagen. Nun gibt es eine Einigung.
Die Gratiszeitung Hansetipp hat uns vor allem wegen unserer (für uns dringend notwendigen) Rücklagen angegriffen. Um unsere Verkäufer zu schützen, den sozialen Frieden zu erhalten und nicht zuletzt einen Imageverlust abzuwenden, sind wir an die Öffentlichkeit gegangen. Die intensive Pressearbeit hat zu einer umfangreichen Berichterstattung geführt. Und wir haben uns mit dem Hansetipp-Macher Sven Wolter-Rousseaux an einen Tisch gesetzt und konnten die Unstimmigkeiten beseitigen.
Unsere gemeinsame Erklärung im Wortlaut:
Hinz&Kunzt und Hansetipp legen Unstimmigkeiten bei
„Nach den im Gratismagazin Hansetipp erhobenen und im Straßen Journal wiederholten Vorwürfen zu den Geschäftstätigkeiten bei Hinz&Kunzt trafen sich beide Seiten zur persönlichen Aussprache am 20. Juli 2016 in den Räumen des Straßenmagazins.
Bei diesem Gespräch waren Sven Wolter-Rousseaux, Herausgeber und Chefredakteur von Hansetipp, und Dominique Rousseaux (Geschäftsführung von Hansetipp) sowie Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller und Geschäftsführer Dr. Jens Ade anwesend. Ziel des Gesprächs war es, offene Fragen von Wolter-Rousseaux möglichst umfassend zu klären, gegenseitige Missverständnisse auszuräumen und weiteren Imageschaden vom Sozialprojekt Hinz&Kunzt abzuwenden. Sven Wolter-Rousseaux hat sich umfangreich über die Integrität von Hinz&Kunzt informieren und überzeugen können. Seine Bedenken konnten dabei ausgeräumt werden. Zudem wurde für die Zukunft ein respektvolles Miteinander vereinbart.
Die negativen Veröffentlichungen hatten in den vergangenen Wochen zu einer hohen Belastung und einer Verunsicherung bei vielen Verkäufern, Mitarbeitern und Lesern von Hinz&Kunzt geführt.
Gegenüber den Hamburger Medien hatte sich das Team um Birgit Müller und Dr. Jens Ade gegen die Vorwürfe offensiv zur Wehr gesetzt. Dabei untermauerte Hinz&Kunzt seine Arbeitsweise und erläuterte die geplante Verwendung seiner Rücklagen in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Das gemeinnützige Projekt Hinz&Kunzt, das keinerlei öffentliche Zuschüsse erhält, benötigt Rücklagen zum Ausgleich saisonaler Schwankungen, als Sicherheit zur Anmietung von Wohnungen sowie als Garantie für Gehaltszahlungen der Mitarbeiter. Ein großer Teil dieses Betrages ist zweckgebunden und wird für ein Hausprojekt angespart.
Sven Wolter-Rousseaux machte in dem Gespräch nochmals deutlich, dass er niemals die Integrität von Hinz&Kunzt habe infrage stellen wollen und ihm das Straßenmagazin eindrucksvoll in allen Einzelheiten dargelegt habe, wie seriös und sozial das Projekt die Gelder einsetzt. „Wenn alle so viel für Obdachlose und Hilfebedürftige auf der Straße tun würden, wie es Hinz&Kunzt zweifelsfrei tut, würde es viel weniger Leid und Armut auf Hamburgs Straßen geben. Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr unserer Leser den Hinz&Kunzt-Straßenverkäufern Zeitungen abkauften“, so der Hansetipp-Chefredakteur.
Sven Wolter-Rousseaux trat auch der Behauptung eines Presseorgans entgegen, dass er Hinz&Kunzt bedroht habe. „Eine strafrechtlich relevante Drohung hat es nicht gegeben“, bestätigte Dr. Ade.
Zudem betonte der Hansetipp-Chefredakteur, dass er nicht gewusst habe, dass der von ihm in der Hansetipp-Juni-Ausgabe verfasste Artikel als Gastkommentar im „Straßen Journal“ veröffentlicht wurde. „Das wirkt, als habe ich einen neuen Artikel für das Straßen Journal geschrieben. Das ist nicht der Fall, da es nur eine Abdruckgenehmigung für den alten Artikel gab. Es gab keine Autorisierung, den Hansetipp-Artikel mit der Bezeichnung als „Gastkommentar“ abzudrucken“, so Wolter-Rousseaux.
Birgit Müller und Dr. Jens Ade begrüßen die Aussprache: „Wir sind froh, dass die Divergenzen nun beigelegt sind. Endlich können wir uns wieder unserem eigentlichen Auftrag, der Straße eine Stimme zu geben, voll und ganz zuwenden“, sagte die Chefredakteurin und Mitgründerin von Hinz&Kunzt.“ Ende der Erklärung.
Wir danken allen Freunden und Unterstützern, die uns mit Mails, Anrufen, Blumen oder gutem Rat zur Seite stehen.
Mehr Infos
Jahresbericht 2015
Fragen und Antworten zu Hinz&Kunzt und was Sie über das Projekt wissen sollten
Text: Birgit Müller
Foto: Frank Keil