Studie des Gymnasiums Ohmoor :
Hamburger Mieten sinken, bleiben aber hoch

Die durchschnittliche Angebotsmiete in Hamburg sank laut Studie im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent. Foto: Panther Media GmbH

Während die Mieten in Hamburg minimal sinken, steigen sie im Umland stark an. Das zeigt eine Studie des Gymnasiums Ohmoor.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Wer aktuell eine Wohnung in Hamburg neu anmietet, muss im Schnitt 14,58 Euro pro Quadratmeter zahlen – 1,2 Prozent weniger im Vergleich zu 14,75 Euro im Vorjahr. Das geht aus einer Studie hervor, die Schüler:innen des Gymnasiums Ohmoor unter der Leitung von Lehrkräften durchgeführt haben. Dafür haben sie etwa 4200 Wohnungsinserate von Februar und März 2024 ausgewertet.  

Trotz des leichten Mietrückgangs bleibe das Preisniveau sehr hoch, sagt Rolf Bosse vom Mieterverein zu Hamburg. Bedenken müsse man auch, dass die Betriebs- und Heizkosten laut Institut der deutschen Wirtschaft seit 2021 im Schnitt um 43 Prozent gestiegen sind – Wohnen also trotzdem teurer geworden ist.  

„Jubel kann bei der aktuellen Ohmoor-Studie keinesfalls aufkommen“, sagt auch Heike Sudmann, Wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Es ist wie mit der Inflation: Die Preise explodieren, und wenn dann die Inflationsrate endlich rückläufig ist, sieht das gut aus –das Preisniveau ist aber trotzdem viel höher als zuvor.“  

Mietenanstieg im Hamburger Umland 

Stark gestiegen sind die Mieten laut der Schüler:innen-Studie im Umland. Mit 11,89 Euro pro Quadratmeter gab es in den Landkreisen Pinneberg, Segeberg, Stormann, Lauenburg, Winsen und Stade im Schnitt einen Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Mietenentwicklung der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen in Hamburg keine bezahlbare Wohnung mehr finden und notgedrungen ins Umland ziehen, wo dann die Mieten massiv anziehen“, sagt Sudmann.   

 Am teuersten ist das Wohnen laut der Studie in der HafenCity. Dort liegt der Mittelwert bei etwa 21 Euro pro Quadratmeter. Während die Mietpreise in Niendorf, Langenhorn, Fuhlsbüttel und Harburg im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer geworden sind, blieben sie in den Stadtteilen Billstedt und Wilhelmsburg am konstantesten. Mieten unter zehn Euro sind nur noch in Billstedt, Billwerder, auf der Veddel und in einigen Stadtteilen südlich der Elbe zu finden. 

Rezepte gegen die Wohnungsnot
Wohnungswechsel und Wohnungstausch
Rezepte gegen die Wohnungsnot
42.500 Hamburger Haushalte leben in zu großen Wohnungen, rund ebenso viele in zu kleinen. Das ergibt sich aus Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Die Zahl der Wohnungswechsel oder -tausche erscheint im Vergleich dazu ­gering: 570 Wechsel ermöglichte vergangenes Jahr etwa die Saga. Das entspricht laut ­städtischem Wohnungsunternehmen rund jeder zehnten Neuvermietung.

Viel weniger Inserate als im Vorjahr 

Die Zahl der Wohnungsinserate, die die Schüler:innen auswerten konnten, halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr fast. 2023 waren es noch 8000 Wohnungsinserate, in diesem Jahr standen gerade einmal 4200 zur Verfügung. Angesichts der „in Hamburg zurzeit historisch niedrigen Umzugsquote“ sei das kein Wunder. „Wer in diesen Zeiten nicht umziehen muss, lässt es bleiben“, erklärt Rolf Bosse vom Mieterverein. „Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen in Wohnungen leben, die entweder zu klein oder zu groß für ihre Bedürfnisse sind. Dabei wäre die angemessene Verteilung des Wohnraums eine wichtige Entlastung für den Wohnungsmarkt.“

Autor:in
Luca Wiggers
Luca Wiggers
1999 in Hannover geboren, hat dort Germanistik und Anglistik studiert und ist Anfang 2022 nach Hamburg gezogen. Seit Juni 2023 Volontärin bei Hinz&Kunzt.

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