Nahverkehr :
„Deutschlandticket“ kostet mit Sozialrabatt nur 19 Euro 

Eine U-Bahn-Wagen an der Haltestelle Elbbrücken. Foto: Actionpress

Die Einführung des „Deutschlandtickets“ verbindet der Hamburger Verkehrsverbund mit einer Tarifreform. Davon profitieren auch Menschen mit wenig Geld: Sie können das Ticket für nur 19 Euro erwerben.  

Hinz&Kunzt Randnotizen

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So günstig war Bahnfahren für Menschen mit wenig Geld aus Hamburg noch nie: Das sogenannte „Deutschlandticket“ wird mit Sozialrabatt nur 19 Euro pro Monat statt regulär 49 Euro kosten. Damit kann man ab Anfang Mai in der ganzen Republik den Nahverkehr nutzen. Von dem Rabatt profitieren Menschen, die Sozialleistungen wie das Bürgergeld bekommen.  

In ihrem Regelsatz sind 45,02 Euro für Mobilität vorgesehen. Bislang konnte man davon nicht mal eine Monatskarte für das Hamburger Stadtgebiet finanzieren. Trotz des bisherigen Sozialrabatts – 26 Euro im Monat – waren dafür mehr als 60 Euro fällig. Dennoch nutzten im vergangenen Jahr laut Hamburger Sozialbehörde rund 51.000 Menschen den Sozialrabatt. Dafür zahlte die Stadt 12,5 Millionen Euro zuzüglich Verwaltungskosten an den Verkehrsverbund HVV. Mit dem neuen Preis steigt der Behördenzuschuss laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) auf wohl 38 Millionen Euro an.

Kritik am Abo-Modell

Um das Ticket für 19 statt 49 Euro zu bekommen, müssen Anspruchsberechtigte ihre Bedürftigkeit nachweisen. Deshalb könne es nicht digital oder am Automaten erworben werden, sondern nur am Serviceschalter und nur als Abo, erklärt der HVV. Fachleute aus der Wohnungslosenhilfe kritisieren, dass vertragliche Bindungen schnell zu Schulden führen könnten. Immerhin: Eine monatliche Kündigung ist laut HVV jederzeit möglich. Auch an Menschen ohne Smartphone hat der Senat gedacht: Sie können das Deutschlandticket als Chipkarte erwerben. 

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Der Senat hatte ursprünglich angekündigt, das Ticket für etwa 26 Euro verkaufen zu wollen. Mit 19 Euro liegt der finale Preis noch deutlich darunter. Das Deutschlandticket ist damit sogar noch günstiger als das für das Hamburger Stadtgebiet gültige Sozialticket, dass der CDU-geführte Senat 2003 abgeschafft hatte. Zwar zahlten Empfänger:innen von Sozialhilfe damals 15,50 Euro für das Ticket – rechnet man die Inflation mit ein, entspricht das heute allerdings einem Preis von 24,20 Euro. 

Anmerkung: Bei Redaktionsschluss der Aprilausgabe von Hinz&Kunzt war noch von einem Preis in Höhe von 24,20 Euro die Rede. 

Autor:in
Benjamin Buchholz
Benjamin Buchholz
Früher Laufer, heute Buchholz. Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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