Im vergangenen Jahr wurden 8521 neue Wohnungen in Hamburg gebaut. So viele wurden zuletzt vor knapp 20 Jahren fertiggestellt. Der einzige Haken: Die meisten Wohnungen werden wohl teuer vermietet, denn der Anteil der Sozialwohnungen stagniert.
Mit der Rückkehr der Hamburger SPD auf die Regierungsbank steigt der Wohnungsbau wieder an. Drei Jahre nach dem Regierungswechsel 2011 wurden bereits 6974 Wohnungen fertiggestellt, jetzt vermeldet die Stadtentwicklungsbehörde (BSW) sogar einen Zuwachs auf 8521 Wohnungen für das vergangene Jahr. Höhere Fertigstellungszahlen gab es zuletzt unter Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) im Jahr 1996, als insgesamt 8902 Wohnungen gebaut wurden.
Trotz der steigenden Zahlen ist ein Ende der Wohnungsnot nicht in Sicht. Denn unter Bürgermeister Ole von Beust (CDU) war in den 2000er Jahren der Wohnungsbau auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Teilweise wurden dem Konzept der „Wachsenden Stadt“ zum Trotz nur noch gut 3000 Wohnungen pro Jahr erbaut.
„Die aktuellen Zahlen sind eine gute Nachricht für Mieter wie Wohnungswirtschaft und für Hamburgs Stadtentwicklung insgesamt“, sagt BSW-Senatorin Dorothee Stapelfeldt: „8521 neue Wohnungen übertreffen unser selbstgestecktes Ziel von 6000 Wohneinheiten für 2015 um mehr als 40 Prozent.“
Fraglich bleibt, ob die steigenden Bauzahlen tatsächlich den Wohnungsmarkt entlastet, wie es die Senatorin verspricht. Denn der Großteil der Wohnungen wird auf Grund hoher Baukosten und Bodenpreisen voraussichtlich mehr als 12 Euro pro Quadratmeter kosten. Lediglich 2115 der neuen Wohnungen und somit etwa ein Viertel sind Sozialwohnungen. Dabei soll eigentlich bei Neubauprojekten ein Drittel im geförderten Wohnungsbau entstehen.
Bislang hätten allerdings nur Gelder zur Förderung von etwa 2000 Sozialwohnungen bereitgestanden, räumt BSW-Sprecher Magnus Kutz ein. Deswegen habe sich der Senat im Zuge der Neukonstituierung des Bündnisses für das Wohnen auch für eine Ausweitung des Sozialwohnungsbau stark gemacht. Künftig wird ausreichend Geld für die Förderung von jährlich 3000 Sozialwohnungen bereitstehen.
Text: Jonas Füllner
Foto: Actionpress/Isopix Sprl