Soziologe Sighard Neckel schreibt in seiner Kolumne darüber, wie das Internet dem Klima nützt – und schadet.
Die Klimabewegung wird maßgeblich von der jungen Generation getragen. Zugleich sind dies die Jahrgänge, die am meisten im Internet unterwegs sind. Dies hat den jungen Aktivistinnen den Vorwurf eingetragen, den Splitter im Auge der anderen zu sehen, den Balken im eigenen aber nicht zu bemerken. Flugreisen und Kreuzfahrten würden gedisst, während man selbst unzählige Stunden im World Wide Web verbringt – das mit aktuell vier Prozent aller Treibhausgase klimaschädlicher als der weltweite Flugverkehr ist. Wäre das Internet ein Land, stünde es im Energieverbrauch gleich hinter China und den USA. 33 Millionen Tonnen CO2-Emissionen gehen auf das Internet und seine Endgeräte zurück. Bis 2040 könnte die IT-Kommunikation für 14 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sein. Die größten Klimakiller sind Google, Social Media, YouTube und das Streaming – fast ein Drittel davon Pornografie. All dies lässt die Rechenzentren und Serverfarmen glühen, die endlos Strom für ihren Betrieb und noch mehr für ihre Kühlung brauchen. Sofern dieser Strom nicht von den Erneuerbaren kommt, macht jedes Selfie auf Instagram den Planeten ein bisschen wärmer.
War es das also mit dem Internet, wenn wir das Klima retten wollen?
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