Der Zaun ist weg. Am Runden Tisch wird jetzt über einen besseren Umgang mit Obdachlosen beraten. Die Teilnehmer sind mit dem ersten Treffen zufrieden. Trotzdem: Es gibt noch viel zu tun.
Das erste Treffen am Runden Tisch im Bezirk Mitte ist laut Mediator Hans-Peter Strenge „sehr konstruktiv“ verlaufen. Rund zwei Stunden verhandelten die Teilnehmer am Mittwoch über Alternativen zum scharf kritisierten und mittlerweile abgebauten Zaun an der Kersten-Miles-Brücke und über den Umgang mit Obdachlosigkeit und Obdachlosen im Bezirk und ganz Hamburg. Strenge betonte, man wolle nun „nach vorne schauen“. Auch Schreiber zeigte sich zu Beginn der Verhandlungen versöhnlich. Er sei nicht „Bruce Willis“, so der Bezirksamtsleiter zur Mopo. Alternativen Lösungen verschließe er sich nicht. Schreiber ging sogar noch einen Schritt weiter. Der Runde Tisch könne eine Chance sein, die Probleme im Umgang mit Obdachlosen „generell zu lösen.“
Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer warnte jedoch davor, zu hohe Erwartungen zu wecken. „Der Runde Tisch kann nicht das Rad neu erfinden, wenn es um das Thema Wohnungslosenhilfe geht. Ich wünsche mir aber, dass von hier aus Leuchtturmsignale ausgesendet werden. Es muss ein Miteinander geben, ohne dass bestimmte Gruppen der Gesellschaft unsichtbar gemacht werden.“ Karrenbauer ist optimistisch, dass schon bald „Pläne präsentiert werden können.“
Am Runden Tisch sitzen auch Vertreter von Sozialbehörde, Diakonischem Werk, Kirchengemeinde und Bürgerverein St. Pauli und dem Polizeikommissariat 14. Die Teilnehmer des Runden Tisches haben über die Details der Gespräche Stillschweigen vereinbart. Das nächste Treffen soll am 14. Oktober stattfinden.
Text: Simone Deckner
Fotos: Mauricio Bustamante, NEK/Arendt Scholz, Action Press