Das ist der Gipfel: Seit Jahren fordert die Wohnungslosenhilfe, Obdachlose vernünftig unterzubringen. Nun stellt sich heraus: Die Stadt lagert mindestens 895 Container ein, die sie derzeit nicht braucht. Hinz&Kunzt fordert: Gebt sie den Obdachlosen!
Mindestens 895 Container werden derzeit ungenutzt eingelagert. Die FDP geht sogar von rund 1600 aus. „Wir sind fassungslos“ sagt Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter und sozialpolitischer Sprecher von Hinz&Kunzt. „Die Stadt könnte damit auf einen Schlag hunderte Obdachlose vernünftig unterbringen – während des G20-Gipfels und auch danach.“ In den Containern könnten die Menschen endlich zur Ruhe kommen und die Zeit überbrücken, bis sie in Wohnraum kommen.
„Es ist doch völlig klar, dass die Menschen erst dann wieder eine Perspektive in ihrem Leben aufbauen können, wenn sie ein Dach über dem Kopf haben“, so Karrenbauer. Das Leben auf der Straße sei „kein Campingurlaub.“
„Kein Verständnis für Haltung der Stadt“
Im Gegenteil: Immer wieder werden Obdachlose bestohlen, angegriffen und an Leib und Leben bedroht. Sie sind zudem schutzlos Regen, Hitze und kalten Temperaturen ausgesetzt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Obdachlosen in Hamburg beträgt nur 47 Jahre, so Karrenbauer.
„Das ist alles bekannt. Deswegen fehlt uns jedes Verständnis dafür, dass die Stadt so fahrlässig mit dem Leben von Hunderten von Menschen umgeht“, sagt der Sozialarbeiter. „Und das, obwohl so viele Container für teures Geld eingelagert werden.“