Hinz&Kunzt-Verkaufende bekommen dank eines Sponsorings des Discounters „Lidl“ neue Westen – erstmals mit Namen versehen.
Robust sind sie, mit etlichen Taschen ausgestattet und im Winter – es muss eine warme Jacke darunter passen – wie im Sommer brauchbar: Das sind die neuen Westen für die Hinz&Kunzt-Verkaufenden. Farbe: Marineblau. Auf dem Etikett steht: „Fashion for your profession.“
„Es ist eine Arbeitsuniform“, bestätigt Hinz&Kunzt-Vertriebsleiter Christian Hagen den Marketing-Satz. „Idealerweise eine Rüstung, die den Verkäufer stärkt und seine Rolle als arbeitenden Menschen unterstützt. Die Westen sind eine Anerkennung für die, die regelmäßig verkaufen und sich einen Stammplatz erarbeitet haben.“
Ein solcher Verkäufer ist Ali*. Seit sieben Jahren steht der gebürtige Libanese, fröhlich ausfransender Schnauzbart, an seinem Stammplatz vor Lidl in der Carl-Petersen-Straße in Hamm.
Durch die Vermittlung von Hinz&Kunzt hat Ali seit drei Jahren eine eigene Wohnung, davor war er mehrere Jahre lang obdachlos. Nun hat er ein Zimmer, Küche, Bad in Wandsbek. Ali ist einer der vielen Hinz&Künztler:innen, die von der Kundschaft sofort vermisst werden, wenn sie mal einen Tag nicht am Stammplatz erscheinen.
Diese enge Bindung bestätigt auch Holger Nowak, Ansprechpartner Logistik und Vertrieb bei der Lidl Siek, die die Westen mit 6000 Euro sponsort. Nowak ist zuständig für die Discounter-Filialen im Hamburger Norden. „Die Hinz&Künztler gehören fest zu unserem Erscheinungsbild in Hamburg“, sagt der Abteilungsleiter. „Lidl macht mehr, als man denkt, wir unterstützen verschiedene soziale Projekte in Hamburg. Das ist uns wichtig.“ Nowak ist nach Hamm gekommen, um die neuen Westen zusammen mit Hinz&Kunzt zu präsentieren. Nun posiert er mit Ali und Christian Hagen für ein Foto auf dem Parkplatz des Supermarkts.
Ali trägt die neue Weste und lacht, ein schüchterner Stolz ist ihm anzumerken. Links auf dem blauen Kleidungsstück ist wie gewohnt Platz für seinen Hinz&Kunzt-Ausweis mit der Verkäufernummer, rechts ist der Name aufgedruckt – ein Novum.
„Es hat sich für uns immer schlecht angefühlt, wenn der Verkäufer nur eine Nummer ist“, sagt Christian Hagen. „Deswegen steht nun auch der Vorname drauf – so wird der Verkäufer als Mensch sichtbar, das ist eine ver-trauensbildende Maßnahme.“
Der Vertriebsleiter freut sich über das Sponsoring und betont die gute Zusammenarbeit mit Holger Nowak und seinem Team: „Ihr Engagement ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung verbinden lassen.“
* So wie auf den Verkaufswesten nennen wir auch im Magazin in der Regel nur den Vornamen der Hinz&KunztVerkaufenden. So wollen wir etwa Nachteile bei der Job- oder Wohnungssuche vermeiden, die (Ex-)Obdachlose leider immer wieder erfahren.