Straßenfotografie zu Gunsten von Hinz&Kunzt

„Nur der Moment zählt“

Mitglieder des Hamburger Meet&Street-Teams (von links): Simon Burmester, Jan-Hendrik Lühr, Sven Sevnsøn, Oliver Jockers und Axel Schmidt. Foto: Miguel Ferraz
Mitglieder des Hamburger Meet&Street-Teams (von links): Simon Burmester, Jan-Hendrik Lühr, Sven Sevnsøn, Oliver Jockers und Axel Schmidt. Foto: Miguel Ferraz
Mitglieder des Hamburger Meet&Street-Teams (von links): Simon Burmester, Jan-Hendrik Lühr, Sven Sevnsøn, Oliver Jockers und Axel Schmidt. Foto: Miguel Ferraz

Straßenfotografie gehört auf die Straße, finden die Mitglieder des Hamburger Streetcollective. Deshalb haben sie „Meet & Street“, das größte Event der deutschen Straßenfotografieszene, auch auf der Straße ausgerichtet – mit einer Galerie am Bauzaun.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Wer auf der Straße fotografiert, der nimmt seine Umwelt anders wahr – genauer und achtsamer“, sagt Straßenfotograf Jan-Hendrik Lühr. „Die Wahl der Motive und die Herangehensweise sind so individuell wie die Künstler:innen selbst.“

Von dieser Vielfalt konnten sich die Besucher:innen beim „Meet & Street“ vor der Norwegischen Seemannskirche selbst ein Bild machen. Mehr als 1000 Fotos hatten die 325 Straßen-fotograf:innen für die „Open Gallery“ mitgebracht und an einem extra dafür aufgestellten Bauzaun ausgestellt. Wetterfest verpackt in Klarsichthüllen waren die Fotos im DIN-A4-Format nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Mitnehmen gedacht – gegen eine Spende für Hinz&Kunzt. „Für die anwesenden Fotograf:innen ist es großartig zu sehen, dass ihre Bilder mitgenommen werden und man vielleicht sogar mit dem Käufer ins Gespräch kommen kann“, schwärmt Jan-Hendrik Lühr.

„Ich möchte die Essenz der Menschlichkeit einfangen.“

Jan-Hendrik Lühr

Der 31-Jährige gehört zum Streetcollective Hamburg, einem Zusammenschluss von elf Straßenfotograf:innen. Im Hauptberuf ist er Heilerzieher und steckt mitten in einem weiterführenden Studium. Soziale Themen finden auch in seiner Straßenfotografie Raum. „Ich möchte die Essenz der Menschlichkeit einfangen“, sagt er.

Die Meet & Street-Besucher:innen kamen aus dem In- und Ausland, um sich über Straßenfotografie auszutauschen. „Die Szene wächst“, weiß Jan-Hendrik Lühr. „Dabei geht es nicht um Kommerz. Wir lieben die Straßenfotografie, die Unmittelbarkeit, in der nur der Moment zählt. Wir sind Amateure, die mit Leidenschaft und viel Begeisterung dabei sind.“

Ein Jahr lang hat die Hamburger Gruppe das Meet & Street in der Hansestadt organisiert. Schließlich stand das Programm des Events mit Grillen und Klönschnack, einer Tombola und mit geführten Fotowalks durch die Stadt, zum Beispiel einem Graffitiwalk, einem Touriwalk oder einer Exkursion zum Feldstraßenbunker.

Für Hinz&Kunzt hat das Kollektiv bereits vergangenes Jahr die Erlöse einer Ausstellung gespendet. „Wir fotografieren im öffentlichen Raum, der ja das Zuhause von Menschen auf der Straße ist“, sagt Jan-Hendrik Lühr. „Mit unseren Fotos nehmen wir etwas von der Straße, und da ist es folgerichtig, dass wir auch wieder etwas zurückgeben.“

Artikel aus der Ausgabe:

Guten Appetit!

Wie der Klimawandel dem Obstanbau schadet – ein Besuch im Alten Land. Außerdem im Schwerpunkt Landwirtschaft: Wie Saisonarbeitskräfte ausgebeutet werden und wie Indigene in Kolumbien gegen Drogenkartelle kämpfen – mit dem Anbau von Kaffee.

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