Die Polizistin Jana Zebedies bedachte Hinz&Kunzt in ihrem Testament – als Dank ist sie an unserem Gedenkanker in der Hafencity verewigt. Dort treffen sich bis heute ihre früheren Kolleg:innen.
Selbst der Himmel hat plötzlich ein Einsehen. Den ganzen Buß- und Bettag lang hat es über Hamburg geschauert und gegraupelt, zudem pfeift ein beißender Wind durch die Häuser- und Straßenschluchten der Hafencity. Doch als sich Katharina, Franziska, Kirsten, Felix und Gordon um kurz nach 17 Uhr auf die letzten Meter hin zum mächtigen Hinz&Kunzt-Gedenkanker machen, reißt wie von Zauberhand der dunkle Himmel auf, stoppt der eisige Regen. Die fünf Freund:innen stellen sich im Halbkreis um die nassglänzende Gedenkstätte auf, nehmen sich still an den Händen – ein eindringlicher Moment des Erinnerns an ihre Kollegin, vor allem aber ihre Freundin Jana.
Wenn ein Mensch jung stirbt, hat das immer etwas Tragisches. So viel ungelebtes Leben, so viele unvollendete Sätze mit „Wenn …“ an ihrem Beginn. Die Kriminalpolizistin Jana Zebedies verstarb am 21. April 2015 im Alter von gerade mal 32 Jahren. Eine zu spät entdeckte Krebserkrankung hatte ihr keine Chance mehr gelassen, das Schicksal noch zu wenden. Doch Jana nahm sehr bewusst Abschied von dieser Welt. Und dachte im Angesicht des eigenen Todes an die, denen es zu ihren guten Lebzeiten deutlich schlechter gegangen war als ihr selbst.
„Jana hatte ein absolut soziales Herz“, erinnert sich Katharina an ihre Freundin, die aus Schwedt an der Oder stammt. 2002 hatten sich die beiden Frauen beim Polizeistudium in Hamburg kennengelernt und rasch angefreundet, anschließend sogar ihre ersten Dienstjahre gemeinsam auf der „Erstverwendungsdienststelle 36“ in Bramfeld/Steilshoop verbracht. Katharina beschreibt, wie Jana einmal bei einem gemeinsamen Konzertbesuch der Beatsteaks die Auseinandersetzung eines streitenden, weinenden Pärchens schlichtete – indem sie beiden als „Türöffner“ Papiertaschentücher in die Hand drückte. „Das war typisch Jana“, sagt Katharina. „Sie hat nie nur zugeguckt, sondern immer gemacht. Sie hatte für jede:n ein nettes Wort und war überall beliebt.“
Schon damals holte sich Jana regelmäßig das Hinz&Kunzt-Magazin bei ihrem Stammverkäufer, wurde Mitglied im Freundeskreis. Und selbst in ihrem Testament bedachte sie das Projekt mit einer größeren Summe – dafür wünschte sie sich nur einen Namensplatz auf dem 2010 am Großen Grasbrook installierten „Anker des Lebens“ von Hinz&Kunzt. Dort ist Jana nun mit einer Plakette verewigt, und mindestens zweimal im Jahr trifft sich an dieser besonderen Stelle der enge Kreis ihrer Studienfreund:innen – manchmal sind sie dabei zu zehnt. „Wir haben hier schon Kerzen angezündet, aber auch Luftschlangen und Konfetti geworfen“, erinnert sich Katharina.
Heute will die kleine Runde noch ein Glas auf Jana trinken. Was die Freundin wohl bestellt hätte? Katharina lacht: „Hauptsache, süß und bunt – und auf jeden Fall mit Schirmchen.
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