Der Fotograf Giovanni Lo Curto porträtiert Obdachlose in Palermo. Sein Ziel: den Menschen ihre Würde zurückzugeben – und hinter die Fassade der Mittelmeerstadt zu blicken.
Für viele ist Sizilien süß“, sagt Giovanni Lo Curto. Süß wie das typische Gebäck Cannoli mit Pistaziencreme und Ricotta, das es an jeder Straßenecke der süditalienischen Insel zu kaufen gibt. Besonders Palermo ist bekannt für seine Süßigkeiten, farbenfroh und opulent. „Das ist nur die Touri-Version Palermos. Hinter den Kulissen warten Müllberge und Verfall“, sagt Giovanni über die Stadt, in der er geboren ist. „Palermo amara“ lautet deshalb der Name seines Fotoprojekts, übersetzt „bitteres Palermo“.
Der 41-Jährige verließ seine sizilianische Heimat nach dem Studium – auf der Suche nach einem besseren Leben. Damit ist er nicht der Einzige: Laut italienischem Statistikamt ISTAT wandern jährlich Tausende Sizilianer:innen ins Ausland ab. Im vergangenen Jahr waren es fast 15.000. Giovanni lebt inzwischen seit fast 15 Jahren in Berlin. Im Videocall mit Hinz&Kunzt sagt der Fotograf Sätze wie: „Man weiß, dass ein Land verarmt ist, wenn es sogar der Mittelschicht mies geht.“ Oder: „Ich kann die Armut in Sizilien nicht nicht sehen.“
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