Zum zweiten Mal verkauft Flo Peters in ihrer Galerie Fotos – und spendet den Erlös an Hinz&Kunzt. Die Eröffnung ist am Dienstag um 18 Uhr.
Die Ansage ist klar und eindeutig: „Es gibt schöne Fotos, es gibt keine verstörenden Bilder. Und ich glaube, es ist für jeden was dabei.“ Zwei Jahre ist es her, dass Flo Peters in ihrer gleichnamigen Fotogalerie im Chilehaus eine Ausstellung organisierte, deren Erlös Hinz&Kunzt zugute kam. Und nun wird sie genau dies wiederholen.
„Das Schöne an so einer Ausstellung: Man muss weder ein bestimmtes Genre bedienen, noch einer thematischen Linie folgen.“ Und so hat sie bei Fotografen nachgefragt, ob sie ihr das eine oder andere Bild überlassen. Hat in ihrem Fundus nachgeschaut. Entdeckt hat sie dort die Aufnahme eines Portiers, der sich zu einem Dackel tief hinunterbückt, ihm vielleicht die Welt erklärt.
„Ich habe das Bild vor vielen Jahren mal irgendwo in London gesehen, fand es sehr berührend“, erzählt sie. „Und als ich nun überlegte, was kommt bei den meisten Menschen gut an? Fotos mit Hunden, ob Sie’s glauben oder nicht“, sagt Flo Peters.
Spannend ist auch die Geschichte des Fotografen Kurt Hübschmann, der ab Anfang der 1930er-Jahre in Berlin ein Porträtstudio unterhielt. Er reiste 1934 nach Wimbledon, um das Tennisturnier zu fotografieren. Und er blieb, arbeitete für englische Zeitungen und nannte sich bald Kurt Hutton. Sein nächtliches Hundebild hat er 1938 aufgenommen. Nach Ausbruch des Krieges wurde er wie fast alle Deutschen, die sich in England aufhielten, auf der Insel Isle of Man interniert. 1941 wurde er wieder freigelassen und setzte seine Arbeit fort.
Eine nächste Aufnahme wirft einen Blick auf den Hamburger Hafen und die damals vereiste Elbe und führt zurück in eine Zeit, als noch niemand etwas von Containern ahnte. „Franz Münster war ein Hamburger Fotograf, ein ganz ausgezeichneter. Gehörte zur Hamburger Amateurfotografenvereinigung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet hat.“ Jahrgang 1898, Spross einer Hamburger Kaufmannsfamilie und selbst Kaufmann. „Von daher hatte er das Geld und auch die Zeit, selber Abzüge zu machen. Das war ja am Anfang viel schwieriger und langwieriger, als später in den 1950er- und 1960er-Jahren“, erzählt sie – und sagt wie nebenher: „Ich habe damals das ganze Archiv aufgekauft.“
„Wir hoffen, dass was zusammenkommt“, sagt Flo Peters. Und sie hofft, auch solche Käufer zu erreichen, die bislang noch nichts mit Hinz&Kunzt zu tun gehabt haben. „Die haben dann ein gutes Bild an der Wand hängen und eine gute Sache unterstützt. Zwei Fliegen mit einer Klappe, fertig ist.“
Eröffnung: Di, 30.5., 18 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 3.6. Öffnungszeiten: Mi–Fr, 12–18 Uhr, Sa, 11–15 Uhr; Pumpen 8, Chilehaus