Neue Zahlen des Senats zeigen, wie schlecht es den Hamburger Obdachlosen geht: Im Winternotprogramm muss fast drei Mal pro Tag ein Rettungswagen gerufen werden.
272 Rettungswageneinsätze innerhalb von 92 Tagen gab es in den beiden Notunterkünften des Winternotprogramms für Obdachlose in der Friesen- und Halskestraße seit dem 1. November 2023. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der CDU-Fraktion hervor. Welche Erkrankungen den Rettungseinsatz nötig machten, geht aus der Senatsantwort nicht hervor. Die Sozialbehörde kündigt aber bereits an, das pflegerisch-medizinische Angebot für die Obdachlosen auszubauen. Bislang arbeiten lediglich in der Notunterkunft in der Friesenstraße sechs Mitarbeitende eines Pflegedienstes. Sie kümmern sich dort um die pflegerische und medizinische Versorgung der besonders erkrankten Obdachlosen.
Seit gestern läuft bundesweit eine vom Bund beauftragte Zählung und Befragung von obdachlosen und verdeckt obdachlosen Menschen. Bei der Hamburger Befragung hat die Sozialbehörde zudem beauftragt, auch speziell die gesundheitliche Situation der Obdachlosen zu untersuchen. Die Ergebnisse der Befragung werden allerdings frühestens im August veröffentlicht. Schon jetzt stuft der Senat aber 127 Obdachlose als besonders krank ein. Sie dürfen in der Unterkunft Friesenstraße auch tagsüber verweilen und werden dort medizinisch betreut.