Nur 10 Prozent aller patentierten Erfindungen hierzulande werden von Frauen gemacht. Damit liegt Deutschland noch unter dem Durchschnitt der Europäischen Union (13,2 Prozent), so eine Studie des Europäischen Patentamts.
EU-weit vorne liegen Lettland (30,6 Prozent) und Portugal (26,8 Prozent), Schlusslichter sind Liechtenstein (9,6 Prozent) und Österreich (8,0 Prozent). „Wir lassen einen erheblichen Teil unseres Innovationspotenzials ungenutzt, weil Frauen in Forschung und Entwicklung nicht angemessen zum Zug kommen“, sagt die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) Cornelia Rudloff-Schäffer. „Der internationale Vergleich zeigt, dass andere Länder in dieser Hinsicht deutlich weiter sind.“
Tatsächlich lassen Länder wie Südkorea (28,3 Prozent) und China (26,8 Prozent) der Studie zufolge Deutschland weit hinter sich, die USA liegen immerhin bei 15 Prozent.
Gestiegene Absolventinnenzahlen zeigten, dass sich immer mehr Frauen in Deutschland für technische Berufe entscheiden würden, so die DPMA-Präsidentin. „Frauen für Forschung und Entwicklung zu gewinnen ist aber auch eine Herausforderung in der Arbeitswelt.“ Hier müssten die Rahmenbedingungen stärker auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sein – „vor allem, was die Flexibilität der Arbeitsmodelle angeht“.
Handlungsbedarf zeigt die neue Studie vor allem für die freie Wirtschaft: In Unis und Forschungseinrichtungen ist der Erfinderinnenanteil sowohl EU-weit als auch in Deutschland nahezu doppelt so hoch wie der in Unternehmen.