Erneut sind in Hamburg Obdachlose verstorben: in Wilhelmsburg und Hammerbrook. Seit Dezember sind in der Stadt damit schon mindestens elf Menschen auf der Straße gestorben. Das beschäftigt am Mittwoch erneut die Bürgerschaft.
In Hamburg sind in diesem Winter noch mehr Obdachlose gestorben, als bislang bekannt. Der Senat hat auf eine Anfrage der CDU drei weitere Fälle aufgelistet. Demnach ist am 11. Januar ein Mann in der Nordkanalstraße in Hammerbrook verstorben und am Tag darauf ein anderer in der Weimarer Straße in Wilhelmsburg. Ein weiterer Obdachloser ist am 16. Januar verstorben, der Ort geht aus der Senatsantwort nicht hervor.
Damit steigt die Gesamtzahl der Toten auf Hamburgs Straßen seit Dezember auf mindestens elf – ein trauriger Rekord. Der Hinz&Künztler Josef wurde außerdem am vergangenen Samstag tot aus einem Kanal geborgen. Die genauen Todesumstände sind noch unklar.
Am Mittwochnachmittag ist die Situation von Hamburgs Obdachlosen erneut Thema in der Bürgerschaft. Die Linksfraktion hat das Thema für die aktuelle Stunde angemeldet und erneut ihren Antrag eingebracht, in dem sie den Senat dazu auffordert, Obdachlose in Hotels und Jugendherbergen unterzubringen. Auch die CDU schließt sich dieser Forderung an. Bislang hatte die Mehrheit der Bürgerschaft dies stets abgelehnt. Eine Petition an die Ministerpräsident*innen der Länder mit derselben Forderung, die 13 Straßenmagazine gestartet hatten, hat inzwischen mehr als 3000 Unterschriften.