Galina Scheller und Thomas Hölzchen zeigen Werke von Hinz&Künztlern auf ihrer Kunst-Website.
(aus Hinz&Kunzt 231/Mai 2012)
Neulich in der Mittagspause hat es Klick gemacht bei Galina Scheller. Nicht zum ersten Mal. „Wenn gutes Wetter ist, muss ich einfach raus – und fotografieren“, sagt die gebürtige Kasachin, die vor 20 Jahren mit der gesamten Familie als sogenannte Spätaussiedlerin nach Deutschland kam. Seit fünf Jahren lebt sie jetzt in Hamburg. Und nutzt jede freie Minute, die ihr ihr Job als Personalberaterin lässt, für ihre große Leidenschaft.
Den Umgang mit der Kamera hat sie sich vor rund zehn Jahren selbst beigebracht. Am liebsten lichtet sie alles ab, was sich im Wasser spiegelt: Häuser, Bäume, Menschen. „Das sieht wie gemalt aus“, so Scheller. Den „Wie-Gemalt-Effekt“ steigert sie noch, indem sie digital die Farbintensität erhöht. „Dadurch sieht man die Dinge besser: Ein blühender Baum kann wie ein Goldregen aussehen.“
Thomas Hölzchen teilte mit Scheller nicht nur lange den Arbeitsplatz, sondern bis heute die Liebe zur Kunst. Hölzchen malt. Abstraktes. Gern experimentiert er mit Formen und Farben. Seine Vorbilder finden sich im modernen Expressionismus und der informellen Kunst. „Wenn mir aber jemand sagen würde: ‚Mal mal ein Pferd‘, dann würde ich Probleme bekommen“, sagt er und lacht.
Vor zwei Jahren entschlossen sie sich, eine eigene Galerie zu eröffnen. Aber weil sich die zwei als Hobbykünstler verstehen, verlegten sie diese Kosten sparend ins Internet. Unter der Adresse www.sh-kunstgalerie.com kann man ihre Kunst sehen. Aber nicht nur die: Die beiden bieten auch Hinz&Künztlern ein Forum. Mit farbenprächtigen Bildern und Collagen von Hinz&Künztler Erich Heeder ging es dieses Jahr los. Im Mai werden nun die Aquarelle von Hinz&Künztler Herbert Barz online ausgestellt. Barz’ Lieblingsmotiv: die norddeutsche Landschaft. Seine Bilder sind nun für drei Monate im Internet zu sehen.
Die Idee kam Scheller und Hölzchen eines Feierabends. Sie aßen in einer Bar in Winterhude zusammen, als ein Hinz&Künztler vorbeikam. „Mit seinem weißen Malerkittel und seiner Baskenmütze sah er aus wie ein französischer Künstler“, erinnert sich Thomas Hölzchen. Zur Zeitung gab’s gratis ein Gedicht dazu. „Wir dachten damals: ‚Mensch, da muss es doch noch mehr solcher spannenden Leute geben bei Hinz&Kunzt.‘“
Das ist natürlich der Fall. Kaufen kann man die Werke der Hinz&Künztler übrigens auch. Bei Interesse stellen Galina Scheller und Thomas Hölzchen gern den Kontakt her – für Kunstliebhaber, bei denen es beim Betrachten einfach Klick gemacht hat.
Text: Simone Deckner
Foto: Mauricio Bustamante