Ohne sie würden wir im eigenen Saft schmoren und hätten einige Projekte nicht verwirklichen können. Hier lernen Sie unsere externen Beiratsmitglieder kennen und die Gründe, warum sie sich für uns engagieren.
(aus Hinz&Kunzt 249/November 2013)
Oliver Wurm, Medienberater
Vor der Fußball-Europameisterschaft 2008 kam er einfach mal so in der Redaktion vorbei und machte ohne große Einleitung ein Angebot: „Ich mach euch eine EM-Sonderbeilage mit Fußball-Promis. Ihr müsst euch um nix kümmern, es wird gedruckt angeliefert.“ Wir waren perplex, dachten aber im Traum nicht daran, dass dieser quirlige Mann es ernst meinte … Seitdem hat er uns zwei Beilagen geschenkt und viele, viele Ideen für die Redaktion. Sein Glückwunsch:
„Man sagt ja: 20 Hundejahre entsprechen 140 Menschenjahren. Zeitungsjahre verdienen einen mindestens ebenso hohen Multiplikator. Insofern beginnt jetzt die Zeit, in der ihr mit der Weisheit eines 140-Jährigen die Missstände der Stadt erkennen und beurteilen könnt – um sie dann mit der Vitalität einer 20-Jährigen zu beheben.“
Prof. Dr. Harald Ansen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fakultät Wirtschaft und Soziales
Immer wieder suchen wir bei ihm Rat. Gerade seit sich die Grenzen in Europa geöffnet und wir die Nöte so vieler Wanderarbeiter aus Rumänien und Bulgarien kennengelernt haben. Mit Harald Ansen diskutierten wir auch, ob einige von ihnen Hinz&Kunzt verkaufen dürfen. Warum er uns unterstützt? „Hinz&Kunzt ist als glaubwürdige und unabhängige Stimme für Menschen in bedrängenden Lebensumständen unverzichtbar“, sagt der Armutsexperte.
Rüdiger Knott war Programmchef bei NDR 90,3 und ist heute Künstler
Mit vielen Ideen und mit Geld aus seinen Kunstverkäufen unterstützt er die Redaktion. Viele Projekte, zum Beispiel der Hotelreport oder die Reise nach Rumänien ins Heimatdorf einiger Verkäufer, hätten wir uns ohne ihn nicht leisten können. Warum er das tut? „Hinz&Kunzt ist jeden Monat ein starker Beweis dafür, dass die schönste Stadt der Welt die Probleme der Obdachlosigkeit nicht energisch genug anpackt, um sie zu beseitigen“, sagt er. Sein Jubiläumswunsch: „Es sollten sich mindestens 20 Mäzene melden, die für den kommenden Winter die Kosten für jeweils 20 Obdachlosenwohnungen übernehmen.“
Olaf Köhnke, Ringdrei Media Network
Sollen wir den Preis erhöhen und wenn ja, um wie viel? In welchem Monat sollte man ein Sonderheft auf den Markt bringen? Der ehemalige Verlagsleiter bei Bauer berät uns in solchen Fragen. Außerdem unterstützten er und seine Kollegen uns jahrelang ehrenamtlich in puncto EDV. An Hinz&Kunzt schätzt er „die Idee“, die dahinter steckt, und besonders einen Verkäufer: „Er stand eine lange Zeit vor einem Edeka-Markt in Eppendorf. Von Woche zu Woche das steigende Selbstbewusstsein, den Stolz und die zurückgewonnene Leichtigkeit zu beobachten, das war für mich jedes Mal wieder beeindruckend.“
Thomas Magold, ehrenamtlicher Vorsitzender des Tourismusverbandes Hamburg
Als ehemaliger BMW-Niederlassungsleiter ist Thomas Magold einer unserer wichtigen Türöffner in die Wirtschaft. Dass er auch sozial denkt, bewies er schon bei seinem Engagement in der Drogenhilfe und als Seitenwechsler. Unvergessen die Fotostrecke „Kleider machen Leute“ bei uns im Heft: Da tauschte der Manager kurzerhand mit Hinz&Künztler Torsten Meiners die Klamotten. Thomas Magold engagiert sich für uns, weil Hinz&Kunzt „das Sprachrohr der Armen in Hamburg ist, weil es nicht stehen bleibt und gut gemacht ist“.
Karin Schmalriede, Lawaetz-Stiftung
Als Bauträger mit tollen Ideen für neue Wohnformen mit ungewöhnlichen Bewohnern – so haben wir die Lawaetz-Stiftung kennengelernt. Und da diese Themen ein ganz zentraler Bestandteil unserer Arbeit sind, wollten wir sie unbedingt im Beirat haben. Karin Schmalriede ist dabei, weil Hinz&Kunzt „einen doppelten Nutzen“ hat: „Das Magazin bietet Hilfe zur Selbsthilfe für die Verkäufer. Und die Themen und Fotos in den Heften sind unverzichtbar für die Medienlandschaft in Hamburg.“
Dr. Bernd-Georg Spies, Russel Reynolds
Als Headhunter und Personalberater sucht er die besten Führungskräfte für Unternehmen. Ganz nebenbei ist er Vorstandsmitglied des FC St. Pauli. Er war als Seitenwechsler bei uns und ist uns treu geblieben, „weil Hinz&Kunzt die konkrete Möglichkeit zu helfen bietet und Obdachlosen Würde gibt“. Immer wieder freut er sich, wenn er abends seine Verkäuferin trifft – „und sie im voll besetzten Restaurant in Winterhude liebevoll den Heftinhalt erläutert“.
Alexander Unverzagt, Medienanwalt
Ohne ihn hätten wir ein echtes Problem: Wir könnten es uns nicht leisten, Missstände anzuprangern und mal auf den Putz zu hauen. Denn auch wenn wir sorgfältig recherchieren, müssen wir alles so formulieren und beweisen, dass es jeder juristischen Prüfung standhält. Für uns hat er sich entschieden, „weil man für Werte kämpfen muss – und Schwache immer Unterstützung brauchen“.
Mathias Bach, Kaufmann
Selbst als die halbe Kaufmannschaft Obdachlose aus der City vertreiben wollte, blieb Mathias Bach immer zugewandt und verständnisvoll. Bis heute ist er uns ein guter Ratgeber und einer unserer Sponsoren für unser kleines Winterquartier, in dem bis zu 16 Obdachlose übernachten. Hinz&Kunzt findet er als „Sinnstifter für Obdachlose“ wichtig. Und bei persönlichen Gesprächen ist er immer wieder beeindruckt von den Verkäufern, vor allem „von ihrer Fähigkeit, das Leben trotz aller Widrigkeiten zu meistern“.
Text: Sybille Arendt, Birgit müller
Foto: Dmitrij Leltschuk