Achim ist in seinen Container eingezogen und hofft nun darauf, endlich wieder eine eigene Wohnung zu finden. Dabei setzt er auf kirchliche Unterstützung: Der Papst persönlich soll ihm helfen.
Seit Montag ist die Zeit auf der Straße für Joachim endlich vorbei – fürs Erste zumindest. Da durfte er endlich in seinen Wohncontainer bei einer Kirchengemeinde in Rissen einziehen. Und er hatte sogar doppeltes Glück: Den Container muss er sich nicht wie die meisten anderen im Winternotprogramm mit jemandem teilen. Achim hat erstmal seine ganz eigenen vier Wände. Läuft bei ihm.
Sein großes Ziel für die nächsten Monate: Eine eigene Einzimmerwohnung. Dabei setzt er auf Hilfe von ganz oben: „Ich hoffe, dass der Papst mich segnet“, sagt Achim. Und mit seinem Segen soll es dann auch mit der Wohnungssuche klappen.
Achim ist nicht etwa größenwahnsinnig. Denn am Donnerstag reist er tatsächlich zusammen mit Dieter und mehr als 70 anderen Wohnungslosen aus Hamburg in den Vatikan. Papst Franziskus hat alle Wohnungslosen Europas zu sich eingeladen. Viele von ihnen können es kaum fassen, dass sie wirklich in ein Flugzeug steigen und nach Rom fliegen werden. „Reicht eigentlich ein vorläufiger Personalausweis, um ins Flugzeug zu kommen?“, fragt Achim wenige Tage vor Abflug verunsichert. Seinen richtigen hat er nämlich verloren. Wir können ihn beruhigen: Er darf mitfliegen.
Kalter Asphalt
Bereitwillig erzählt Joachim, wie er zum Glauben gefunden hat. „Früher habe ich nie richtig an Gott geglaubt“, berichtet er. Das alles begann erst, als er vor fünf Jahren in Stuttgart auf der Straße bettelte. „Ein Christ kam und hat mir mir gebetet“, erzählt Achim. Einfach so. „Er hat mein Leben Jesus übergeben. Seitdem ist mein Leben ganz anders, irgendwie.“
Jeden Sonntag besucht Joachim nun einen Gottesdienst, außerdem trinkt er viel weniger Alkohol als früher. „Der Herr ist in mir“, sagt er überzeugt und klopft sich mit der Hand auf die Brust.
Nun hofft er, dass ihm sein Glaube auch nach 30 Jahren aus der Obdachlosigkeit heraus hilft. Auch deswegen fiebert er dem Papstbesuch entgegen. „Ich freue mich riesig drauf“, sagt Achim.
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