Bis zum Ende des Winters fährt der Hamburger Kältebus weiter Obdachlose in die städtischen Notunterkünfte. Zuletzt war die Zukunft des Projekts nach internen Konflikten ungewiss.
Unverzichtbare Hilfe für Obdachlose in Not – die bietet seit zwei Jahren der Kältebus der Alimaus. In den Wintermonaten fahren die Freiwilligen durch die Stadt und bringen hilfsbedürftige Obdachlose in die Unterkünfte des Winternotprogramms. Diese Arbeit wird trotz Konflikten im Trägerverein Alimaus weitergeführt. Das bestätigte Kai Greve, der die Arbeit des Kältebusses koordiniert, am Donnerstag gegenüber Hinz&Kunzt.
Zuletzt hatte es Sorgen gegeben, dass die Arbeit des Kältebusses beeinträchtigt werden könnte – über politische Grenzen hinweg. In einer interfraktionellen Pressemitteilung forderten sogar Parlamentarier*innen der Bezirksversammlung Altona, „dass die Alimaus auch von der neuen Geschäftsführung die nötige Unterstützung erfährt, damit eines der wichtigsten Hilfsangebote für Menschen ohne Unterkunft, vor allem der Kältebus, erhalten bleibt.“
Hintergrund ist eine umstrittene Personalie: Der katholische Trägerverein St. Ansgar hat den Vertrag der langjährigen Alimaus-Leiterin Christiane Hartkopf nicht verlängert. Hartkopf hatte vor zwei Jahren den Kältebus mit auf die Beine gestellt. Höhepunkt der Streitereien: Am Mittwoch vergangener Woche konnten die obdachlosen Gäste der Einrichtung nicht mit Essen versorgt werden, weil Ehrenamtliche und Angestellte nicht zum Dienst erschienen waren.
Der neue Vereinsvorsitzende Kuno Kohn zeigt sich trotz der Turbulenzen optimistisch, dass die Verpflegung zukünftig sichergestellt wird. „Es wird durchgängig Essen geben“, versichert er. Aber natürlich sei die Alimaus auch künftig darauf angewiesen, dass genügend ehrenamtliche Helfer*innen kommen. Es hätten sich aber bereits viele neue Freiwillige gemeldet.
Kältebus soll weiterfahren – erstmal
Um einen reibungslosen Betrieb des Kältebus zu gewährleisten hat Kohn Ex-Vereinsvorstand Kai Greve damit beauftragt, die Arbeit zunächst weiter zu koordinieren. „Dazu habe ich mich selbstverständlich bereiterklärt“, sagt Greve. Und auch das Team des Kältebusses sei bereit weiterzumachen. „Wir werden den Kältebus auf jeden Fall bis zum Ende der Saison weiterfahren. Egal in welcher Konstellation“, verspricht Greve. Ein guter Kompromiss für die vertrackte Situation, heißt es auch aus dem Kältebus-Team.