Hamburg gegen die Kälte :
Demonstration für Obdachlose

Die Standorte des Winternotprogramms, wie hier in der Kollaustraße, sollen wegen Corona ganzjährig als Notunterbringung für Obdachlose dienen. Foto: SIM.

Für die Rechte der Obdachlosen und die Tagesöffnung des Winternotprogramms wird am Samstag in Hamburg demonstriert. Aufgerufen zum Protest haben der ehemalige Obdachlose Max Bryan und ehrenamtliche Helfergruppen.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Nach zwei zuletzt sehr kalten Wochen wird am Wochenende in Hamburg für Obdachlose protestiert. „Eine Demo kann helfen, den Druck aufrecht zu erhalten“, sagt Max Bryan. Der ehemalige Obdachlose ist Hauptorganisator des Protestmarsches „Hamburg gegen die Kälte“, zu der auch ehrenamtliche Helfergruppen wie die Antikältehilfe St. Pauli und die Bergedorfer Engel aufrufen.

Winternotprogramm tagsüber öffnen

Die Forderung nach einer Tagesöffnung des Winternotprogramms für Obdachlose ist nicht neu. Immer dann, wenn es in Hamburg kalt wird, haben sich Hinz&Kunzt, Diakonie und Caritas bereits dafür eingesetzt. Im vergangenen Jahr gab es sogar eine Hinz&Kunzt-Protestaktion am Baumwall und mehr als 94.000 Menschen unterzeichneten anschließend eine entsprechende Online-Petition. Allerdings ohne Erfolg.

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Weitere Informationen
Nach der Onlinepetition
Mittagspause mit Jörg
Jörg Petersen hat zusammen mit Hinz&Kunzt 100.000 Unterschriften für Obdachlose gesammelt. Eine Woche nach der Übergabe im Hamburger Rathaus haben wir mit ihm bei einer Currywurst über den Erfolg gesprochen.

Auch in diesem Winter verweist die Sozialbehörde darauf, dass es genügend Tagesaufenthaltsstätten gäbe, die Obdachlose am Tage aufsuchen könnten. Dafür müssen die Obdachlosen aber jeden Morgen erst einmal hinaus in die Kälte.

Neben der Tagesöffnung fordern die Initiatoren der Demonstration am 9. Februar, dass die Stadt das Angebot des Winternotprogramm attraktiver gestalten möge. Viele Obdachlose würden derzeit die Unterkünfte meiden, heißt es im Aufruf. Startpunkt für die Demonstration ist am Samstag um 13 Uhr auf dem Spielbudenplatz auf der Reeperbahn. Von dort aus geht es über die Mönckebergstraße bis vor den Saturn-Markt, einem beliebten Treffpunkt der Hamburger Obdachlosenszene.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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